Team Endoprothetik: PD DR. T. Hawellek, F. Hahn, Prof. Dr. G. v. Lewinski, M.-T. Seitz, M. Pietzka

Das Team der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der UMG ist die erste Wahl bei allen medizinischen Problemen des menschlichen Bewegungsapparats.

Text: Gina Maria Kerger | Fotos: Gina Maria Kerger, UMG, T. Tanzyna / Intercongress

Bandscheibenvorfall, Schmerzen in der Hüfte, im Knie, ein Bänderriss im Kreuzband oder Meniskus – viele Deutsche müssen mit diesen Diagnosen behandelt, teilweise sogar operiert werden. Es gibt keine Operation am Bewegungsapparat, die in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der Universitätsmedizin Göttingen nicht gemacht wird. Viele nehmen an, dass man dort nur als Notfallpatient behandelt werden kann. Doch 40 Prozent der Patienten kommen elektiv in die Klinik, die seit vier Jahren von Prof. Dr. Wolfgang Lehmann geleitet wird. „Wir versorgen alle Patienten jeden Lebensalters mit allen akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Neben den dringlichen Verletzungen ist die Versorgung aller degenerativen Erkrankungen insbesondere an der Wirbelsäule und an den großen Gelenken unsere besondere Aufgabe. Zudem sind wir gemeinsam mit den anderen Disziplinen an der UMG Ansprechpartner für alle Tumorerkrankungen am Bewegungsapparat“, berichtet Prof. Lehmann. Das Team der Klinik besteht aus 48 Ärzten und über 115 Pflegekräften. Diese betreuen im Jahr mehr als 5000 stationäre und 40 000 ambulante Patienten. Angesichts dieser Zahlen beschleicht einige wohl die Sorge, dass die Behandlung in einer so großen Klinik zu anonym sein könnte. Dem widersprechen die Ärzte und machen deutlich, dass jeder Patient eine individuelle Behandlung erfährt. Zudem profitieren Patienten von den Vorteilen einer großen Klinik. Das Team von Lehmann operiert täglich; durch die hohen Fallzahlen und die Spezialisierung einzelner Bereiche besitzen die Ärzte daher eine sehr hohe Kompetenz.

Sprechstunden bieten individuelle Lösungen >>> Den persönlichen Kontakt baut man schon in den Sprechstunden auf. Dort bekommt man, nach vorheriger Anmeldung, eine ausführliche, individuelle Beratung. „In unseren Sprechstunden sehen wir sowohl neu überwiesene Patienten, die das erste Mal bei uns sind, aber auch Patienten, die wir oder andere bereits operiert haben und die nun erneut Schmerzen haben“, erzählt Privatdozent DR. T. Hawellek, der einer der Senior-Hauptoperateure und Koordinator des EndoProthetik Zentrums ist. In den Sprechstunden wird besprochen, ob eine konservative Therapie oder eine OP notwendig ist.

Prof. Dr. v. Lewinski Leitung EndoProthetik Zentrum (rechts)
mit ihren Kollegen PD DR. Hawellek und Hahn

„Über 600 Prothesen implantieren wir im Jahr.“ >>> Implantationen von Hüften, Becken, allen kleinen und großen Gelenken (Schulter-, Knie-, Ellenbogen-, Sprung- und Fingergelenke) werden durch die erfahrenen Ärzte durchgeführt. Seit 2018 trägt der Teil der Klinik den Titel EndoProthetik Zentrum Max (Maximalversorgung) und ist damit das einzige in Südniedersachsen. Prof. Dr. v. Lewinski, Leiterin des Zentrums erklärt: „Durch die Zertifizierung sind die Qualitätsstandards sehr hoch. Wir implantieren über 600 Prothesen im Jahr. Neben primären Prothesen nimmt die Zahl der Patienten zu, denen in den letzten Jahrzehnten Prothesen implantiert wurden, die nach 15-20 Jahren getauscht werden müssen.“

Prof. Dr. W. Lehmann mit Team Wirbelsäule: Prof. Dr. S. Sehmisch, PD Dr. L. Weiser, A.-K. Singer, L. Wübbeke, Dr. J. Roch, Dr. S. Oberthür, PD Dr. D. Saul

Die Wirbelsäulen-Chirurgie als preisgekrönter Schwer­punkt >>> Nicht nur die Gelenke leiden unter verschleißbedingten Erkrankungen, auch die Erkrankungen an der Wirbelsäule nehmen zu. Oberarzt Weiser berichtet: „In unsere Wirbelsäulensprechstunde kommen viele Patienten mit verschleißbedingten Erkrankungen, die bei uns in der Klinik versorgt werden.“
Das Team behandelt alle Wirbelsäulenleiden konservativ und operativ. „Wir versorgen sowohl traumatische Krankheitsbilder als auch degenerative Krankheitsbilder, Patienten mit Infektionen und Tumorerkrankungen und damit das gesamte Spektrum der Wirbelsäulen-Chirurgie“, konstatiert Weiser. Dabei habe man in der Uniklinik den großen Vorteil, dass die Ärzte modernste Verfahren nutzen können. Neben einem hochauflösenden Operationsmikroskop verfügt die Klinik über einen 3D-Bildwandler, der die Möglichkeit bietet, während der OP ein intraoperatives CT vom Patienten zu machen, wodurch OPs sehr viel genauer und präziser durchführbar sind.
Neben bester Technik kommen auch neueste Innovationen den Patienten unmittelbar zugute. Denn neben der klinischen Arbeit widmen sich die Ärzte an einer universitären Klinik ebenfalls der Wissenschaft. Aktuell wird in klinischen Studien zu Infektionen geforscht. Aus biomechanischen Studien entstanden herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einfluss der Knochendichte auf die Stabilität von Schrauben und Zementierungen bei Stabilisierungsverfahren an der Wirbelsäule. Brüche des Wirbelkörpers zählen zu den häufigsten Folgeerscheinungen der Osteoporose. Sind solche Frakturen instabil, oder kommt es zu einer Krümmung im Bereich der Fraktur, ist oft die Versorgung mit einem Schrauben-Stab-System die Therapie der Wahl. Eine Lockerung der dafür verwendeten Schrauben ist die häufigste Ursache dafür, dass die Konstruktion versagt. Für seine Forschung ist der UMG-Wirbelsäulenchirurg Dr. Lukas Weiser von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) mit dem Hans-Liniger-Preis 2019 ausgezeichnet worden. Die Wichtigkeit der Forschung betont der Direktor der Klinik, Prof. Lehmann: „Die Forschung ist das, was unsere Medizin ständig besser macht. Ärzte brauchen einen Überblick über die neuesten und besten Behandlungsmethoden. Davon profitieren auch unsere Patienten.“ Abschließend fügt er hinzu: „In der aktuellen Situation kümmern wir uns vor allem um akute Fälle und freuen uns darauf, nach der Corona-Krise wieder mit unserem gesamten Spektrum zur Verfügung zu stehen.“

PD Dr. Lukas Weiser (3.v.r.) wurde mit dem Hans-Liniger-Preis 2019 der DGU geehrt.

Prof. Dr. Wolfgang Lehmann
Universitätsmedizin Göttingen
Georg-August-Universität
Klinik für Unfallchirurgie,
Orthopädie und Plastische Chirurgie
Robert-Koch-Straße 40
37099 Göttingen
Telefon: 05 51 / 39-22462
Fax: 05 51 / 39-8981
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