Leitung Tankstelle Autohaus Siebrecht GmbH
Interview: Ulrich Drees | Foto: ek-pictures
Frau Siebrecht, wie hat sich Ihre berufliche Laufbahn entwickelt?
Nachdem ich meinen Mann Maik Siebrecht kennengelernt hatte, startete gewissermaßen meine zweite Karriere. Zunächst habe ich mir in unserem Betrieb in Einbeck intensive Einblicke in unser Geschäft angeeignet, bevor ich an unserem Hauptstandort in Uslar unser Qualitätsmanagement aufbaute. Das verlief zwar erfolgreich, war aber ein reiner Bürojob, und mir fehlte schon bald der Kontakt zu Menschen.
Wie haben Sie die Situation gelöst?
Damals stellte sich die erfolgreiche Leitung unserer Tankstelle als echte Herausforderung dar. Deshalb habe ich mich entschieden, dort selbst das Ruder zu übernehmen. Das bedeutete zwar immer wieder, auch an Wochenenden, in den Ferien oder an Feiertagen zu arbeiten, aber nach einem Jahr stimmten die Zahlen,und wir konnten den Ausbau der kleinen Tankstelle mit der rudimentären Gastronomie mit einem echten Bistro-Betrieb umsetzen, der nicht nur für die Kunden der Tankstelle, sondern auch für unsere 350 Mitarbeiter zu einer beliebten Anlaufstelle wurde.
Ist diese stetige Weiterentwicklung typisch für Sie?
Ja, unbedingt. Ich sage immer „Stillstand ist Rückgang“; ohne Erneuerungen umzusetzen, läuft das Leben irgendwann an einem vorbei.
Was hat Sie geprägt?
Sehr wichtig war, dass ich aus einer Familie von Selbstständigen stamme und schon seit meinem sechsten Lebensjahr immer mit im Betrieb war. Ich wurde auch stets zu Behörden oder zur Bank mitgenommen – ganz nach der Devise: „Hinsetzen und zuhören, davon lernst du was.“ Schon mit 23 habe ich mich dann selbstständig gemacht.