Aus­ge­gli­chen trotz stres­si­gem All­tag

Die aktu­el­le poli­ti­sche Situa­ti­on belas­tet unzäh­li­ge Men­schen auf der Welt, die vol­ler Sor­gen die Nach­rich­ten ver­fol­gen und oft von Ängs­ten geplagt wer­den, wel­che man sel­ten zu kon­trol­lie­ren weiß und von die­sen man auch mal völ­lig ein­ge­nom­men wird. Auch der nor­ma­le All­tag mit all sei­nen Her­aus­for­de­run­gen gibt einem schein­bar nicht die Mög­lich­keit durch­zu­at­men und sei­ne inne­re Ruhe zu bewah­ren. Jedoch gibt es eini­ge Metho­den, die für Gelas­sen­heit sor­gen und einen kla­ren Licht­blick ver­mit­teln.

Text: Nee­le Sie­vert | Fotos: Ado­be Stock

Acht­sam­keit

Gute Lau­ne im All­tag ist nicht selbst­ver­ständ­lich. Stres­si­ge All­tags­si­tua­tio­nen sind jedem bekannt, egal ob auf der Arbeit oder zuhau­se in der Fami­lie, man erwar­tet stän­dig von uns rund um die Uhr zu funk­tio­nie­ren, schnell zu han­deln und effek­ti­ve Lösun­gen zu fin­den. Kon­zen­tra­ti­ons­man­gel und kör­per­li­che Anspan­nung sind für uns nichts Unbe­kann­tes und schrän­ken in der All­tags­be­wäl­ti­gung ein. Um wie­der mit sich in Ein­klang zu kom­men und gelas­se­ner zu wer­den, ist Medi­ta­ti­on eine effek­ti­ve Metho­de. Die­se ver­hilft einen beson­de­ren Bewusst­seins­zu­stand zu errei­chen, indem man sich aus­schließ­lich auf den Atem kon­zen­triert und dadurch Distanz zu belas­ten­den Gedan­ken schafft. So erreicht man es ohne viel Auf­wand, täg­lich zur Ruhe kom­men und das Hier und Jetzt wahr­zu­neh­men.

Gesun­de Ernäh­rung

Im Lau­fe unse­res Lebens ent­wi­ckeln wir häu­fig Essens­ge­wohn­hei­ten, die unse­ren Essens­kon­sum stark erhö­hen, wodurch es oft zur Gewichts­zu­nah­me kommt und dem dar­auf­fol­gen­den Wunsch das gewon­ne­ne Kör­per­fett wie­der abzu­bau­en, wes­halb man für schnel­le Ergeb­nis­se Diä­ten anwen­det, um dann meist wie­der in alte Gewohn­hei­ten zu ver­fal­len. Der Ver­zicht ist also nicht immer eine dau­er­haf­te Lösung, statt­des­sen kann auf die Metho­de des Intui­ti­ven Essens zurück­grif­fen wer­den, wel­che für Wohl­be­fin­den statt schlech­tem Gewis­sen sorgt und auf fol­gen­dem Satz basiert:“ Du isst, wenn du hung­rig bist und hörst auf zu essen, wenn du satt bist.“ Sich die­ses ein­fa­che Prin­zip zur Gewohn­heit zu machen, kann eini­ge Zeit dau­ern, ist aber loh­nens­wert. Oben­drein ist die Ver­wen­dung regio­na­ler Zuta­ten für Mahl­zei­ten eine nach­hal­ti­ge und vor allem lecke­re Lösung, um den Hun­ger zu stil­len und zusätz­lich unter­stützt man die regio­na­len Lebens­mit­tel­händ­ler, die unter ande­rem auf dem Göt­tin­ger Wochen­markt ver­kau­fen.

Digi­tal Detox

Auf­grund unse­rer moder­nen Lebens­wei­se ist es mitt­ler­wei­le fast schon unmög­lich gewor­den, den All­tag ohne digi­ta­le Gerä­te und Smart­phones zu gestal­ten, wel­che bei zu hoher Nut­zungs­zeit unser Den­ken und Han­deln sowie auch unse­ren Gemüts­zu­stand beein­flus­sen, nega­ti­ve Kon­se­quen­zen auf unse­re Gesund­heit haben und jede Men­ge Sucht­po­ten­zi­al mit­brin­gen. Zudem steht die stän­di­ge Erreich­bar­keit häu­fig mit Stress, Angst­zu­stän­den und sogar mit Depres­sio­nen in Ver­bin­dung, dem­nach es in jedem Fall erho­lend ist, wenn wir uns von Zeit zu Zeit bewusst den digi­ta­len Gerä­ten wie Smart­phones ent­zie­hen, wodurch wir wie­der mehr Acht­sam­keit für uns selbst und unse­re unmit­tel­ba­re Umge­bung gewin­nen. Wie wäre es als Alter­na­ti­ve zur abend­li­chen Smart­phone-Zeit ganz alt­mo­disch ein erho­len­des Schaum­bad zu genie­ßen oder ein anspre­chen­des Buch vor dem Schla­fen­ge­hen zu lesen, um vom stres­si­gen All­tag run­ter­zu­fah­ren?

Dank­bar­keit

An schlech­ten Tagen über­rol­len uns die nega­ti­ven Emo­tio­nen, wir fan­gen an alles zu bemän­geln und ver­lie­ren den Über­blick auf das gro­ße Gan­ze. Der Blick rich­tet sich auf das was uns fehlt und unse­re Rück­schlä­ge, dabei las­sen wir unse­re Erfol­ge und Freu­den in unse­rem Leben voll­kom­men außer Acht. Um den Fokus wie­der auf das Posi­ti­ve im Leben zu len­ken, ist es wich­tig sich einen Moment für die Wert­schät­zung zu neh­men. Eine Mög­lich­keit dafür wäre, sich täg­lich, am bes­ten mor­gens oder abends, ein Heft oder Notiz­block zu neh­men und min­des­tens drei Din­ge auf­zu­schrei­ben, für die man dank­bar ist. Anfangs ist es durch­aus eine Her­aus­for­de­rung, ein lee­res Dank­bar­keits­ta­ge­buch zu fül­len, aber mit der Zeit wird es zur Gewohn­heit und besinnt einen auf die schö­nen wert­vol­len Din­ge im Leben.

Bewe­gung

Es ist ein weit ver­brei­te­ter Fakt, dass Sport sich posi­tiv auf die phy­si­sche Gesund­heit aus­wirkt, aber regel­mä­ßi­ge Bewe­gung hat auch erheb­li­che posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Psy­che und ist ent­schei­dend für das all­ge­mei­ne Wohl­be­fin­den. Aktu­ell sind wir von zahl­rei­chen Angst- und Stress­quel­len umge­ben, die sich in der Welt abspie­len und um mit die­sen umzu­ge­hen, ist Sport für vie­le ein effek­ti­ves Mit­tel und führt zudem zur Frei­set­zung von Glücks­hor­mo­nen. Aller­dings kann es für vie­le eine Her­aus­for­de­rung sein, sich am Ende eines lan­gen Arbeits­ta­ges noch sport­lich zu betä­ti­gen, wobei inten­si­ver Sport kei­ne Vor­aus­set­zung ist , um das see­li­sche Gleich­ge­wicht wie­der­her­zu­stel­len, denn ein 30-minü­ti­ger Spa­zier­gang in der Natur kann schon rei­chen, um sich erholt, aus­ge­gli­chen und ener­ge­tisch für den Tag zu füh­len.

Sozia­le Kon­tak­te

Heut­zu­ta­ge ver­brin­gen vie­le Leu­te Stun­den in den sozia­len Medi­en, ver­nach­läs­si­gen ihre Mit­men­schen und ver­ein­sa­men durch den Man­gel an sozia­len Bin­dun­gen, was auf Dau­er krank machen kann. Beson­ders deut­lich wur­de dies im pan­de­mie­be­ding­tem Lock­down, wo der per­sön­li­che Gedan­ken­aus­tausch unter­ein­an­der erheb­lich ein­ge­schränkt wur­de und Zunei­gung, Trost, Ver­ständ­nis und Mit­ge­fühl in schwie­ri­gen Situa­tio­nen bedeu­ten­der denn je wur­den. Sozia­le Kon­tak­te sind für den Groß­teil der Mensch­heit not­wen­dig, um mit sich selbst im Ein­klang zu sein, wes­halb es auch wich­tig ist, sei­ne Frei­zeit nur mit Per­so­nen zu ver­brin­gen, die einen gut­tun, denn wenn die­se in uns nega­ti­ve Emo­tio­nen her­vor­ru­fen, wer­den sie zur Belas­tung. Das Lösen von sol­chen Leu­ten ent­las­tet see­lisch und räumt Platz für Men­schen, die das eige­ne Leben und Wohl­be­fin­den berei­chern.

Selbst­lie­be
Ist ein Leben vol­ler Akzep­tanz, Respekt und Wert­schät­zung gegen­über einem selbst nur eine Uto­pie-Vor­stel­lung oder tat­säch­lich mög­lich? Die Prio­ri­sie­rung sei­nes eige­nen Wohls ohne ego­zen­trisch zu sein und zu 100 Pro­zent jeder­zeit für sich ein­zu­ste­hen ist ein lan­ger Pro­zess der Selbst­lie­be, der es ermög­licht emo­tio­nal unab­hän­gig von ande­ren Men­schen zu wer­den und die Ver­ant­wor­tung für das eige­ne Glück anzu­neh­men. Jemand, der sich selbst lie­ben kann, ver­leug­net sei­ne Schwä­chen nicht, son­dern nutzt die Selbst­er­kennt­nis, um sich stets wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.