Alexander Pape, Ingo Stephan
Das Göttinger Elektrotechnikunternehmen bode & Stephan hat einen neuen Partner: die 1KOMMA5° GmbH. Der Hamburger Dienstleister für Solarenergieversorgung verstärkt die Neuausrichtung des traditionellen Göttinger Unternehmens.
Text: Kristin Schild | Foto: bode & Stephan GmbH
Bode & Stephan ist als Elektrotechnikunternehmen in Göttingen eine feste Größe. Doch etwas hat sich beinahe schleichend geändert: die Ausrichtung des Unternehmens. „Wir waren immer im Elektrohandwerk unterwegs und haben im Zuge dessen auch Photovoltaik-Anlagen installiert“, sagt Alexander Pape, neben Ingo Stephan Geschäftsführer des Unternehmens. „In Zukunft werden wir uns nur noch mit Photovoltaik, Stromspeicher und Ladetechnik für E-Autos beschäftigen.“
Die Nähe zum Thema gibt es schon lange, denn schon seit über 20 Jahren begeistern sich Ingo Stephan und Alexander Pape für das Thema Elektromobilität und Photovoltaik. Inzwischen ist auch die Nachfrage enorm gestiegen, weswegen man sich 2021 für die neue Ausrichtung entschied. Ein wichtiger Faktor für die Nachfrage ist die Strompreisentwicklung: Zum einen steigt der Stromverbrauch zu Hause generell durch Wärmepumpen, Klimaanlagen und E-Autos. Zum anderen sind die Kosten pro Kilowattstunde deutlich gestiegen. „Deswegen geht man davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren rund eine Billion Euro in die erneuerbaren Energien gesteckt werden. Die Nachfrage kommt dabei zu 80 – 90 Prozent aus dem privaten Bereich“, schätzt Pape.
Aus diesem Grund ist auch der Hamburger Dienstleister 1KOMMA5° bei bode & Stephan eingestiegen. Das Unternehmen besteht aus ehemaligen Gründern und Mitarbeitern verschiedenster heute großer Firmen wie z. B. Tesla. Das Unternehmen ist Mitte 2021 mit dem Ziel angetreten, die Solartechnik nun auf breiter Front günstig und effizient an den Kunden zu bringen. Dazu kauft das Unternehmen derzeit europaweit Unternehmen wie bode & Stephan auf, die die Expertise rund um PV-Anlagen und nachgelagerte Technik mitbringen. So soll ein großer Rundum-Solarenergieanbieter entstehen, der bundesweit nach einheitlichem Qualitätsstandard Solar-Projekte abwickeln kann.
„Nach innen verfolgt 1KOMMA5° das Ziel, das Handwerk in die digitale Neuzeit zu bringen und Prozesse zu optimieren“, so Pape. „Das sind Gründe, warum wir die Partnerschaft eingegangen sind. Wir können uns so weiter um unser Kerngeschäft und den unternehmerischen Alltag kümmern.“ Der Zusammenschluss hat die Entscheidung für die Schwerpunktverlagerung allein auf Solarenergie noch einmal beschleunigt, und durch den wachsenden Unternehmensverbund sieht Alexander Pape auch den Vorteil, dass das eigene Professionalitätsniveau in diesem Bereich weiter steigen wird. Im Rahmen des 1KOMMA5°-Unternehmensverbundes ist bode & Stephan nun für Mitteldeutschland im Bereich zwischen Kassel und Hamburg für die Abwicklung von Projekten verantwortlich.
Derzeit gibt es einen massiven Strukturwandel von Einzelbetrieben hin zu Großkonzernen wie 1KOMMA5°, die kleine Betriebe aufkaufen, was zum Teil auch die Nachfrage mit sich bringt. Einheitliche Qualitätsstandards durch große Partner sind daher von Vorteil, auch was den Verwaltungsaufwand betrifft. Das Göttinger Unternehmen ist mit seinen 46 Mitarbeiter:innen, davon 8 im Vertrieb, gut aufgestellt. „Insgesamt haben wir im vergangenen Jahr zwölf neue Mitarbeiter eingestellt, beim Umsatz lagen wir letztes Jahr bei 6 Mio. Euro, dieses Jahr rechnen wir mit einer Verdopplung“, so Pape. „Für 2023 gehen wir von 18 – 20 Mio. Euro Umsatz bei einer Mitarbeiterzahl zwischen 70 und 80 aus.“ 2022 wird eine weitere Niederlassung in Salzgitter dazukommen, 2023 eine weitere in Lüneburg. Die neue Geschäftsstrategie und die Partnerschaft mit 1KOMMA5° machen sich bemerkbar.
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