Zahnärztin
MUNDECHT
Interview: Ulrich Drees | Foto: Janis Jean Fotografie
Frau Schroth-Papenhagen, Sie haben Ihre Praxis mitten in der Pandemie gegründet und sich als Zahnärztin in einem früher eher männlich dominierten Fach selbstständig gemacht. Was motiviert Sie?
Die Liebe zu meinem Beruf. Seine Vielseitigkeit: Es gibt die medizinische Ebene, eine handwerkliche und natürlich den Kontakt zu Menschen, denn jede neue Patientin und jeder Patient bringt eine eigene Ausgangssituation mit sich. Diese Kombination ist für mich einfach sehr erfüllend. Und ich kann nur jede Zahnärztin ermuntern, sich fachlich genau den Bereich zu suchen, in dem sie tätig werden möchte. Heute sind ca. 70 % der Studierenden in unserem Fach weiblich, das wird in Zukunft in den Praxen zu neuen Strukturen führen, die beispielsweise Frauen mit Kinderwunsch ein flexibles Zusammenarbeiten ermöglichen.
Wann haben Sie sich für die Zahnmedizin entschieden?
Schon als Kind war ich in Patientenkursen, in denen Studierende erste Erfahrungen sammelten. Den Ausschlag gab dann ein Praktikum. Jeder Zahn war anders. In jeder Behandlung steckten Geschick, Kreativität und der Kontakt zu Menschen. Das hat mich so begeistert, dass ich seither nicht mehr genug davon bekomme. Mein Mann meint manchmal, ich sei ein Workaholic, weil ich auch zu Hause nicht damit aufhöre, mich zu informieren und weiterzubilden. Mir macht das einfach Freude.
Wo treffen Sie ähnlich motivierte Kolleginnen und Kollegen?
Insbesondere schätze ich da die beiden Study Clubs, in denen ich bin. Das sind kleine Gruppen von Zahnärztinnen und -ärzten, die sich zu regelmäßigen Wochenenden treffen, um sich über ihre Fälle auszutauschen und anschließend gemeinsam zu operieren. Dort erlebe ich eine respektvolle Kollegialität, die ich sehr zu schätzen weiß.