Frauensprechstunde
Urologische Gemeinschaftspraxis Bovenden
Interview & Foto: Kristin Schild
Frau Dr. Kahrs, Sie haben bereits in den urologischen Abteilungen im Weender Krankenhaus und in der Universitätsklinik gearbeitet; was hat Sie an der Arbeit in einer Praxis gereizt?
Ich konnte mir lange nicht vorstellen, in einer Praxis zu arbeiten; das hat sich aber schnell geändert, als ich in der urologischen Praxis in Bovenden anfing. Die Praxis ist so interessant, weil es viel mehr persönliche Entfaltungsmöglichkeiten gibt als im Krankenhaus. So kam ich hier, auch aufgrund des hohen Bedarfs, zur Urologie für Frauen.
Urologie wird oft mit Männern in Verbindung gebracht. Was kann man sich unter Frauenurologie vorstellen?
Auch Frauen besitzen Niere und Harnblase, die bei ihnen Krankheiten hervorrufen können. Bis heute gibt es aber leider keine urologischen Vorsorgeuntersuchungen für Frauen; daher behandele ich die Patientinnen in meiner Frauensprechstunde in Bovenden bisweilen nur bei symptomatischen Auffälligkeiten. Zudem gibt es aber auch echte Frauenthemen, wie Kontinenz-Beschwerden, Harnwegsinfekte oder Harnblasenüberaktivitäten.
Seit Neuestem bieten Sie ambulante Botox-Behandlungen bei Blasenüberaktivität in Ihrer Praxis an; welche Vorteile ergeben sich dadurch?
Im Krankenhaus habe ich diese Behandlungen schon häufig durchgeführt, im ambulanten Setting ist dies jedoch noch etwas Besonders und wird in Südniedersachsen bis jetzt nur bei uns angeboten. Für die Patienten bietet die ambulante Behandlung große Vorteile, denn sie sparen sich sowohl einen Krankenhausaufenthalt als auch die Narkose. Da es sich hierbei um eine Behandlung handelt, die ca. alle 9 Monate wiederholt werden sollte, ist das besonders vorteilhaft.