Fachberaterin für Nachhaltiges Investment
Interview: Ulrich Drees | Foto: Dietrich Kühne
Frau Fuchs, was fragen Sie Ihre Kund:innen und Interessierte gern?
Wurden Sie von Ihren Finanzberater:innen schon nach Ihren Präferenzen zum Thema Nachhaltigkeit Ihrer Geldanlage gefragt? Seit dem 2. August dieses Jahres müssen Ihre Vorstellungen dazu nämlich in Beratungsgesprächen aufgegriffen werden, und damit erhält dieses Thema für Geldanlagen nun dieselbe Bedeutung wie Ihre Anlageziele und Risikoneigung.
Nachhaltigkeit ist nicht fest definiert, wie gehen Sie damit um?
Hier würde ich den sog. Brundtlandbericht von 1987 zitieren. Die Formulierung ist gerade aktueller denn je: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“
Woraus ergab sich die im August eingeführte Neuerung?
Die Hintergründe hierfür sind spannend: Die EU-Kommission geht weltweit voraus und macht sich daran, Kapitalflüsse in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaft umzulenken. Ein unumgänglicher Schritt, um die im Pariser Klimaabkommen gesetzten Ziele und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Zunächst geht es dabei vor allem um den Klimaschutz!
Was bedeutet das für die individuelle Geldanlage?
Sie könnte ein Anfang sein. Deshalb sollten sich all jene, die Geld investieren, fragen, inwieweit ihre Berater:innen sie über dieses Thema informieren können. Welche nachhaltigen Anlagen werden angeboten? Was zeichnet die jeweiligen Produkte in Sachen Nachhaltigkeit besonders aus? Hier sollte es nicht darum gehen, das Thema nur kurz abzuhaken.