Rechtsanwältin
Interview: Ulrich Drees | Foto: Kristin Schild
Frau Binkenstein, Sie sind neben Ihrer beruflichen Tätigkeit seit langer Zeit auch auf vielen unterschiedlichen Gebieten ehrenamtlich aktiv. Was motiviert Sie?
Die ehrenamtliche Tätigkeit bietet reichlich Gelegenheit, meine Kompetenzen und meine Expertise so vielen Menschen wie möglich zur Verfügung zu stellen, wozu ich gerne bereit bin. Wenn ich anderen Menschen, in welchem Bereich auch immer, sei es die sportliche Betätigung oder aber auch bei der Umsetzung von politischen Ideen, helfen kann, so freut es mich. Dies ist Motivation genug.
Wie begann Ihr Engagement?
Schon für meine juristische Tätigkeit habe ich mir mit dem Arbeitsrecht und dem Urheberrecht Bereiche ausgesucht, in denen Menschen Unterstützung benötigen. Mein Schwerpunkt juristisches Projektmanagement im Bauen setzt die Reihe fort. Hier geht es um den Schutz der Bauherrinnen und Bauherren vor unberechtigten Forderungen der Auftragnehmerinnen und Auftragnehmer. Meine vielfältigen beruflichen Kontakte zeigten mir, dass es in vielen Bereichen nötig ist, sich auch in der Freizeit einzusetzen. So kam es nach und nach zu meinem abwechslungsreichen ehrenamtlichen Engagement.
Das Ehrenamt reizt immer weniger Menschen, was wäre zu tun?
Häufig wird mit Vereinen eine verkrustete Struktur und das Wirken von älteren Personen verbunden, was sich ja nicht mit der Realität in den Vereinen deckt. Gerade die Angebote von Sportvereinen stehen überwiegend auch Nichtmitgliedern zur Verfügung, was eine gute Gelegenheit darstellt, Erfahrungen zu sammeln und Interesse zu wecken. Meines Erachtens würden auch Angebote nutzen, die keine langfristige Bindung erfordern, z. B. Workshops oder ein Wochenendangebot.