Geschäftsführerin der BFC
Interview: Kristin Schid | Foto: privat
Frau Gerl, Anfang des Jahres feierten Sie Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum, wie war das für Sie?
Unheimlich, es ist Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Eigentlich war meine ursprüngliche Planung, nur zwei Jahre zu bleiben. Damals war die BFC interessant für mich, weil ich dort mein automobiles Knowhow mit meiner wirtschaftspädagogischen Expertise verbinden konnte – das gilt auch noch heute. Rückblickend ist es beeindruckend zu sehen, welche Spuren man selbst in 25 Jahren hinterlassen hat: Unter meiner Führung ist die BFC gewachsen und hat sich zu der deutschen Zentrale für automobile Führungskräfte entwickelt. Inzwischen ist es soweit, dass ich auch die Kinder der Absolventen meines ersten Jahrgangs kennenlernen und qualifizieren darf.
Was hat sich im Laufe der Zeit an der BFC am meisten verändert?
Verändert haben sich die Rahmenbedingungen in der Auto(haus)-Welt. Das Geschäft ist ein anderes geworden. Die Herausforderungen werden größer und das macht auch in der Führungskräfteausbildung nicht halt. Die Sachverhalte für das automobile Tagesgeschäft werden komplexer und die Erwartungen der Kunden höher. Unsere Branche wird diverser, hoffentlich in der Zukunft auch weiblicher. Der Frauenanteil an der BFC hat sich in den letzten Jahren auf 20 Prozent eingependelt.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Besonders stolz bin ich auf zwei Dinge; einerseits, dass sich meine Absolventen gern an mich erinnern. Es ist schön zu sehen, wenn sich junge Nachwuchskräfte entwickeln und ich sie auf ihrem Weg begleiten darf. Andererseits genieße ich es, wenn ich im Rahmen meiner Karrieretage an den Berufsbildenden Schulen in ganz Deutschland Azubis aus der Automobilbranche kennenlernen darf, die mir dann einige Jahre später an der BFC wiederbegegnen, weil ich auch in ihrer Karriereplanung eine Spur gelegt habe.
Was ist Ihnen bei Ihrer Tätigkeit als Dozentin besonders wichtig?
Leider habe ich nur noch einmal in der Woche die Gelegenheit, mein Wissen mit meinen BFC’lern zu teilen, da ich ansonsten in der Geschäftsführung eingebunden bin und sehr viel für die BFC zu Herstellern, Importeuren, Verbänden, etc. reise. Trotzdem lege ich sehr viel Wert darauf, dass alle von mir vermittelten Inhalte praxisbezogen sind sowie sofort anwend- und umsetzbar. Wichtig ist mir weiterhin, dass ich meine Schützlinge schon von Anfang wie Führungskräfte behandele, auch, wenn sie es erst werden wollen. Ich gehe stets sehr wertschätzend und sehr respektvoll mit den BFC’lern um. Gern bin ich Vorbild und hoffe, dass sich unsere Absolventen auch zu tollen Vorbildern entwickeln.