Für die beiden Geschäftsführer der Zahntechnik Northeim GmbH, René Kiel und Dominik Otte, gehört es zum Selbstverständnis, ihrem Team eine gute Atmosphäre und attraktive Arbeitsmöglichkeiten zu bieten. So überrascht es nicht, dass ihnen in den letzten Jahren nicht nur ein erfolgreicher Generationswechsel unter ihren Mitarbeiter:innen gelang, sie bieten gerade auch ihren weiblichen Fachkräften genau die Flexibilität, die heute wichtig ist, um Lebensplanung und ein zeitgemäßes Verständnis von Work-Life-Balance umzusetzen.
Das wird auch im Gespräch mit drei ganz unterschiedlichen Frauen deutlich, die alle bereits den größten Teil ihres Arbeitslebens gern in dem Northeimer Zahnlabor verbracht haben.
Text: Ulrich Drees | Fotos: Dietrich Kühne

Heike Gropengießer
Zahntechnikerin
Frau Gropengießer, wie sind Sie zu Ihrem heutigen Beruf gekommen?
Das war ein glücklicher Zufall. Eigentlich hatte ich mich als Fahrerin beworben, weil ich als junge Mutter in meinem eigentlichen Beruf nicht nur vormittags arbeiten konnte und eine Alternative brauchte. Als ich mich vorstellte, sollte ich aber gleich einen Eignungstest machen und konnte dann plötzlich als Quereinsteigerin im Labor beginnen. Heute – 30 Jahre später – arbeite ich für Zahntechnik Northeim als Zahntechnikerin wieder an dem Standort, an dem ich damals angefangen habe, und bin für die Koordination der Abläufe in der Prothetik-Abteilung zuständig.
Was gehört zu Ihrer Arbeit?
In unserer Abteilung fertigen wir Kombinations- und Totalprothetik an, die auch „28-er“ genannt wird. Parallel bin ich dafür verantwortlich, die Arbeit unter meinen sieben Kolleginnen und den Auszubildenden ausgeglichen zu verteilen sowie die Abläufe mit den anderen Abteilungen zu koordinieren und ganz allgemein dafür zu sorgen, dass die Arbeiten fachgerecht angefertigt werden und nichts vergessen wird.
Das hört sich an, als gäbe es viel zu tun!
Es gibt schon Zeiten, in denen das so ist. Aber ich habe so eine innere Ruhe und bin mit Stress schon immer gut klargekommen. Umso mehr, seitdem meine Kinder größer sind. Außerdem macht mir der Beruf wirklich Spaß. Ich finde es einfach schön, wenn ich beispielsweise auf Vorher-nachher-Fotos sehen kann, dass jemand mit seinen neuen Zähnen auf einmal wieder viel besser aussieht.

Diana Kahms
Zahntechnikerin
Frau Kahms, Sie haben 2009 bei Zahntechnik Northeim Ihre Ausbildung zur Zahntechnikerin begonnen und arbeiten seit Ihrem Abschluss auch für das Labor. Können Sie sich noch daran erinnern, wie Sie sich vor jetzt 13 Jahren fühlten?
Das war schon etwas Besonderes. Mir war schnell klar, dass ich in die Abteilung „Kronen und Brücken“ wollte, die jedoch damals noch eine echte Männerdomäne war. Deshalb kam dann auch schon mal der eine oder andere Spruch, „ob man mir was abnehmen könne“ und so etwas. Ich habe jedoch gleich darauf geachtet, mich zu behaupten, um als vollwertiges Mitglied des Teams behandelt zu werden. Heute ist das dann auch kein Thema mehr. Ohnehin kommen aktuell immer mehr Frauen in unseren Beruf.
Woran lag es, dass Sie damals nur auf Männer trafen?
Heute arbeiten wir zwar mit modernster Cadcam-Technologie und setzen überall Computertechnik ein, doch als ich anfing, habe ich noch das klassische Handwerk gelernt. Wir haben unser Material noch mit offener Flamme geschmolzen und dann in Hohlformen gegossen. Das war stellenweise nicht ungefährlich und wirklich sehr technisch, was deshalb vermutlich eher Männer reizte.
Warum wollten Sie in diese Abteilung?
Die Arbeit ist sehr kreativ und sehr abwechslungsreich, weil es darum geht, auf der Basis von Fotos Stück für Stück Zähne aufzubauen, die sich hinterher ästhetisch perfekt ins Gesicht eines Menschen einfügen.
Was reizt Sie noch an Ihrem Beruf?
Ganz konkret beispielsweise, dass uns unsere Geschäftsführer so flexible Arbeitszeiten ermöglichen. Ich spiele in meiner Freizeit im Theater im OP in Göttingen, sodass ich manchmal dort Termine wahrnehmen muss. Aber solange ich meine Arbeit hier zuverlässig erledige, kann ich das gut miteinander verbinden.

Helene Zimbelmann
Zahntechnikerin
Frau Zimbelmann, Sie sind gerade aus der Babypause zurück. Sind Sie schon wieder im Beruf angekommen?
Ja, das ging glücklicherweise wirklich schnell, was sicher auch an den guten Bedingungen bei Zahntechnik Northeim liegt. Ich habe 2002 mit der Ausbildung zur Zahntechnikerin bei dem Labor angefangen, das früher an diesem Standort arbeitete. Als wir dann von unserem alten Standort hierherwechselten, war das eine Rückkehr – allerdings in frisch sanierte und modern ausgestattete Räume. Zwei Monate später ging ich dann auch bereits in die Babypause, aus der ich jetzt im März zurückkehrte. Zu Beginn war ich nicht ganz sicher, ob ich ohne Schwierigkeiten wieder in den Beruf reinkommen würde, aber ich konnte meine alten Kenntnisse schnell wieder auffrischen, und die Kollegen:innen halfen mir bei den verschiedenen technischen Neuerungen, die unterdessen eingeführt worden waren.
Ihr Kind ist noch nicht alt. Können Sie die Berufstätigkeit gut mit Ihrer Familie verbinden?
Ja, ich arbeite halbtags, und die flexiblen Arbeitszeiten ermöglichen es mir, mein Kind vormittags zur Betreuung zu bringen und nachmittags wieder abzuholen. Mein Mann arbeitet im Schichtbetrieb und kann mich nur wenig unterstützen. Auch die Kollegen:innen sind großartig. Ich bin nicht die einzige junge Mutter hier, und alle wissen, dass Kinder manchmal eben auch Überraschungen mit sich bringen, und unterstützen uns super.
In welcher Abteilung arbeiten Sie?
In der Kronen- und Brückenabteilung. Wir stellen Gerüste aus Metall und Zirkon her und veredeln diese dann mit Keramik – eine interessante Arbeit, weil es jedes Mal ein wenig anders ist und nie langweilig wird.

Dominik Otte
Geschäftsführung, Zahntechnikermeister

René Kiel
Geschäftsführung, Zahntechnikermeister
Zahntechnik Northeim – Kiel & Otte GmbH
Matthias-Grünewald-Straße 40
37154 Northeim
Telefon: 0 55 51 / 97 54-0
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