Der Industrieofenbauer ONEJOON aus Bovenden bringt die Energiewende auf Temperatur. Das Unternehmen stellt Öfen her, mit denen verschiedene Pulver wärmebehandelt und für den Einsatz in Batterien nutzbar gemacht werden können – beispielsweise für E-Autos.
Text: Hans-Joachim Particke | Fotos: ONEJOON
An der B3 gelegen, in der Welt zu Hause >>> Wer auf der B3 an Bovenden vorbeifährt, hat sie vielleicht schon einmal gesehen, die Produktionshallen und das Verwaltungsgebäude mit der blauen Aufschrift „ONEJOON“. Unter diesem Namen existiert das Unternehmen seit 2020. Doch die Firmengeschichte beginnt weitaus früher – und zwar mit den Brüdern Adolf und Ernst Ruhstrat. Sie entwickelten 1896 den ersten widerstandsbeheizten Hochtemperaturofen, mit dem erstmals Temperaturen bis 3.000 °C möglich waren. Diese Erfindung legte den Grundstein für den Ofenbau der Firma Ruhstrat. 2011 wurde Ruhstrat von der Böblinger Eisenmann AG übernommen. Nach finanzieller Schieflage des Eisenmann-Konzerns kaufte der koreanische Maschinen- und Ofenbauer ONEJOON Co., Ltd. die Ofenbausparte von Eisenmann. Es folgte die Firmierung der ONEJOON GmbH mit zwei Standorten in Deutschland: Bovenden und Böblingen. Weltweit hat das Unternehmen neun Standorte in fünf Ländern und bietet seinen Mitarbeitenden damit spannende Tätigkeiten in einem internationalen Kontext.
Hightech für die Energiewende >>> Die Technik und das Know-how des Ofenbauers ermöglichen unter anderem die Produktion von Karbonfasern, das Vergüten von Rasierklingen oder das Recycling von Altreifen. Ein Geschäftsfeld ist derzeit besonders in Bewegung: der Batteriemarkt. ONEJOON hat sich hier als Entwicklungspartner von Batterieherstellern positioniert. Für Batterien werden spezifische Ausgangsmaterialien benötigt – Pulver, die thermisch behandelt werden müssen, damit sie bestimmte Eigenschaften bekommen. Dabei handelt es sich z. B. um Graphit, Lithium, Nickel, Kobalt oder Mangan, die in Öfen von ONEJOON bis 3.000 °C erhitzt werden. Daraus entstehen Hochleistungsmaterialien, die Batterien leistungsfähig machen. Der Markt ist sehr dynamisch; Unternehmen und Start-ups entwickeln neue Prozesse und Pulverzusammensetzungen, um Ladezyklen, Ladezeiten, Leistung und Kapazität zu verbessern. Für das Unternehmen bedeutet das eine volle Auftragspipeline und spannende Projekte am Puls der Zeit. Denn Themen wie Elektromobilität, Energiewende und CO₂-Fußabdruck sind in aller Munde.
Starkes Wachstum >>> Am Standort Bovenden sind derzeit über 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig – und ONEJOON wächst weiter. Das Unternehmen sucht dauerhaft Fachkräfte in technischen Bereichen, der Verwaltung und der Produktion. Zudem bildet es in verschiedenen Berufen aus und ermöglicht Studierenden, ihre Abschlussarbeiten praxisnah im Betrieb zu schreiben. Das alles in einer Branche, der eine vielversprechende Zukunft bevorsteht und deren Hightech-Produkte maßgeblich zur Energiewende beitragen.
ONEJOON
Auf der Mauer 1
37120 Bovenden
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