Syndikusrechtsanwältin – Arbeitgeberverband Mitte e. V.
Interview: Ulrich Drees | Foto: privat
Frau Stollwerck-Bauer, bis 2022 waren Sie als Landesbeauftragte für Regionalentwicklung im Gebiet Leine-Weser tätig. Seit dem 1. April 2023 arbeiten Sie für den AGV. Mit welchen Aufgaben sind Sie hier befasst?
Wir unterstützen Unternehmen aller Größenordnungen bei sämtlichen Themen rund um das Arbeitsrecht. Ein sehr abwechslungsreiches Feld, das von Fragen, die das einzelne Arbeitsverhältnis betreffen, über Tarifverhandlungen bis hin zur rechtlichen Begleitung von Arbeitsorganisation reicht.
Wie wirkt sich der Fachkräftemangel auf Ihre Arbeit aus?
Wie immer, wenn Menschen zusammenarbeiten, gibt es auch mal Konflikte, die geklärt werden müssen, denn ein stetig schwelendes Problem belastet oft mehr als ein klarer Cut. Dass sich Unternehmen heute sehr intensiv mit Strategien gegen den Fachkräftemangel beschäftigen, bedeutet, dass man Probleme umso schneller angehen muss, gerade weil es oft mittelbar Betroffene gibt, weil Kollegen im Streitfall anfallende Zusatzarbeit auffangen müssen.
Wenn Sie einen Paragraphen des deutschen Arbeitsrechts abschaffen dürften, welcher wäre das?
Das Nachweisgesetz – großer Aufwand, wenig Nutzen, viel Bürokratie.
Was macht für Sie eine gute Rechtsanwältin aus?
Eine Anwältin braucht Verhandlungsgeschick, eine faire und ergebnisorientierte Streitkultur und das nötige Gespür, um im richtigen Moment Lösungen präsentieren zu können.
Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit?
Die zur Verfügung stehende Zeit nutze ich für meine Familie und einige wenige Ehrenämter, wie z. B. den Vorsitz im Alumniverein der Universität Göttingen; gern würde ich auch mehr Golf spielen, öfter zur Jagd gehen oder wieder Musik machen.