Sarah Meintrup (Leiterin der Modulmontage) mit Frauke Hartkens (Personalleiterin der Carl Zeiss CMP GmbH)
Sarah Meintrup leitet seit knapp einem Jahr bei ZEISS in Göttingen den Bereich „Modulmontage“ und ein Team von 30 KollegInnen. Sie ist bislang eine der wenigen weiblichen Führungskräfte am Göttinger Produktionsstandort. Doch das wird sich hoffentlich bald ändern – sagt Frauke Hartkens, Personalleiterin bei der Carl Zeiss CMP GmbH in Göttingen, im Doppel-Interview.
Text: Jeanne Schöningh | Fotos: ZEISS
Frau Meintrup, war das ein langer Weg bis zur Führungskraft?
Stetig! Ich habe bei ZEISS 2006 meine Ausbildung zur Elektronikerin für Geräte und Systeme begonnen und danach in der Montage gearbeitet. Später erhielt ich als Fertigungsbetreuerin einen guten Überblick über die komplexen Themen meiner Abteilung, bis ich dann Leiterin der Modulmontage wurde. Jetzt leite ich in ein tolles Team mit 30 Kolleginnen und Kollegen und freue mich auf die Zukunft bei ZEISS.
ZEISS in Göttingen ist Teil eines weltweit führenden Technologieunternehmens. Wie kamen Sie in die Göttinger Königsallee und welche Umstände waren maßgeblich, heute eine Frau in Führung zu sein?
Eine Ausbildungs-Anzeige (lacht). Technik hat mich als Kind schon interessiert. Meine Eltern unterstützen meinen Berufswunsch und vermittelten mir den nötigen Selbstwert– diesen braucht man als Startkapital, wenn man sich in männlich geprägten Berufsbildern behauptet.
Bei ZEISS sind die Wege selbst bei aktuell 400 Mitarbeitenden direkt. Regelmäßige Feedbackgespräche machen Leistungen und Potenziale sichtbar. Die Geschäftsführung sowie mein Vorgesetzter bestärkten mich damals, mich weiterzuentwickeln. Letzten Endes war es auch mein Vorgesetzter, der mich zur Bewerbung auf diese Stelle ermutigte.
Frau Hartkens, die große Mehrheit unter den Führungskräften ist bei Ihnen noch männlich. Welche Standards setzt ZEISS, um perspektivisch mehr Führungsfunktionen mit Frauen zu besetzen?
Ein zentrales Ziel unseres Kulturwandels ist, die Diversität unserer Teams auszubauen. Vielfältig zusammengesetzte Teams arbeiten nachweislich erfolgreicher, dies betrifft Geschlechter, Nationalitäten, Kulturen u. v. m.
In Bezug auf das Geschlechterverhältnis bedeutet dies Frauen zu bestärken, in die Verantwortung zu gehen; Führungsverantwortliche anzuregen, weibliche Talente zu fördern und natürlich Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen weibliche Führung möglich ist. Hier sprechen wir beispielsweise über faire Bezahlung, über die Einhaltung unserer Werte in Bezug auf eine wertschätzende Kommunikation oder Flexibilität in den Arbeitszeiten. In der operativen Arbeit werden beispielsweise rein männliche Teams mehr und mehr hinterfragt und Mentoring-Programme unterstützen weibliche Talente.
Für mich persönlich bedeutet es auch Vorbild zu sein als authentische Führungsperson mit Familie in Teilzeitarbeit.
Wir müssen mehr Vorbilder schaffen, wie Sarah, die andere Kolleginnen inspirieren.
ZEISS in Göttingen
Göttingen ist seit Oktober 2016 der Sitz der Carl Zeiss CMP GmbH. Die GmbH gehört zum ZEISS Fertigungsnetzwerk und bietet Leistungen rund um die Entwicklung und Produktion von optomechanischen und optoelektronischen Modulen und Komponenten. Historisch gewachsen liegt eine zentrale Kernkompetenz in der Herstellung hochkorrigierter sphärischer Optiksysteme, die insbesondere in leistungsstarken Objektiven der Mikroskopie eingesetzt werden.
Derzeit sind ca. 400 Mitarbeitende am Produktionsstandort beschäftigt, etwa in den Bereichen Feinoptik, Mechanik und Baugruppenmontage. Ebenfalls findet sich in Göttingen eine wachsende Entwicklungsabteilung, Logistik, Einkauf und Verwaltung. Seit 2018 wächst das #teamZEISS Göttingen jährlich um etwa 10 %.
Weitere Informationen unter www.zeiss.de
Sarah Meintrup bei täglichen Routinebesprechungen mit KollegInnen der Modul- und Systemmontage bei ZEISS in Göttingen.
Carl Zeiss CMP GmbH
Königsallee 9-21
37081 Göttingen
Telefon: 05 51 / 50 600
frauke.hartkens@zeiss.com
www.zeiss.de