Flexibilität, ein modernes Verständnis von Unternehmensführung und der Blick für kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennzeichnen die beiden Geschäftsführer der Zahntechnik Northeim GmbH. Für René Kiel und Dominik Otte ist klar, dass sie ihren weiblichen Fachkräften nicht erst, seitdem alle vom Fachkräftemangel sprechen, ein gutes Arbeitsumfeld bieten, das auch persönliche Entwicklungsmöglichkeiten bewusst zulässt. Im Gespräch verdeutlichen drei ganz unterschiedliche Frauen, wie sich das konkret auswirkt.
Interviews: Ulrich Drees | Fotos: Dietrich Kühne, Lydia Boenisch
Laura Haumann
Zahntechnikerin
Frau Haumann, wann haben Sie begonnen, für Zahntechnik Northeim zu arbeiten?
Meine Ausbildung habe ich hier etwas verspätet im Januar 2016 begonnen. Nach meiner bestandenen Gesellenprüfung wurde ich dann auch übernommen und habe begonnen, in der Prothetik-Abteilung zu arbeiten.
Dann haben Sie sich aber im letzten Jahr noch einmal umorientiert und sind in ein Unternehmen aus der Industrie gewechselt?
Ja, obwohl hier wirklich alles in Ordnung war, habe ich gedacht, dass ich mir unbedingt noch einmal etwas anderes ansehen sollte, einfach, um herauszufinden, wie mir etwas anderes gefällt. Doch ich habe schnell festgestellt, dass ich mich dort nicht wohlfühlte. Es war zu sehr ein reiner Bürojob, und mir fehlte das Händische. Mein größter Wunsch war deshalb, zu Zahntechnik Northeim zurückzukommen, was glücklicherweise geklappt hat. Seit dem 1. Juli arbeite ich jetzt wieder hier.
In welcher Abteilung sind Sie jetzt tätig?
Aktuell bin ich vom 3D-Druck bis zum Polieren von Zähnen als Allrounderin unterwegs, das heißt, ich springe überall da ein, wo gerade Hilfe gebraucht wird. Diese tägliche Abwechslung macht meinen Arbeitstag noch spannender.
Sie arbeiten an vier Tagen in der Woche, was machen Sie am fünften?
Da kümmere ich mich um mein Nagelstudio, das ich seit einigen Jahren als Kleingewerbe in Osterode betreibe. Das hatte ich schon früher. Für Herrn Kiel und Herrn Otte war das aber nie ein Problem, die fanden das sogar gut und haben mich immer unterstützt.
Jeanette Schmitz
Zahntechnikerin
Frau Schmitz, wie lange arbeiten Sie bereits im Unternehmen?
Seit 1980, also 43 Jahre. Ich bin hier inzwischen so etwas wie das Urgestein, eine Art gute und natürlich auch treue Seele des Unternehmens.
Das heißt, Sie haben bereits unter drei Generationen von „Chefs“ hier gearbeitet. Gab es da Unterschiede?
Ja. Mein erster Chef war noch von der eher autoritären Sorte, die eigentlich grundsätzlich „recht“ hat. Heute ist das anders; mit Herrn Otte und Herrn Kiel ist der Umgang viel mehr auf Augenhöhe. Natürlich konnte man früher auch miteinander reden, aber die beiden haben einfach eine andere, frischere Denkweise. Das ist deutlich angenehmer.
Beispielsweise kann ich dank der flexiblen Arbeitszeitregelungen, die Herr Kiel und Herr Otte ermöglichen, in meiner Freizeit meinem Hobby nachgehen und Theater spielen. Aktuell bin ich beispielsweise seit 13 Jahren als Statistin bei den Bad Gandersheimer Domfestspielen aktiv. Während der Proben und wenn die Aufführungen anstehen, ist das schon manchmal sehr zeitintensiv. Ohne flexible Arbeitszeiten wäre mir das nicht möglich.
Mit mehr als vier Jahrzehnten Berufserfahrung werden Sie da automatisch zur Ansprechpartnerin für jüngere Kolleginnen und Kollegen?
Ja, ich schätze sehr, dass die Auszubildenden heute deutlich offener sind als alle Generationen vor ihnen. Daraus entsteht ganz allgemein ein spannender Austausch, von dem Ältere und Jüngere gleichermaßen profitieren. Und wenn man miteinander im Gespräch ist, lassen sich auch leichter gute Lösungen finden, wenn es mal ein Problem gibt, das sich vielleicht nicht direkt um die Arbeit dreht. Unsere Auszubildenden wissen, dass sie auch dann gern zu mir kommen können, weil ich ihnen gern helfe, ein klärendes Gespräch anzuregen.
Tanja Rüffer
Bürokauffrau
Frau Rüffer, wie lange sind Sie bereits für Zahntechnik Northeim tätig?
Im Prinzip gehöre ich zum Inventar, denn ich bin seit dem 1. Januar 2000 hier in Northeim tätig. Zuvor habe ich in einem Dentallabor in Moringen gearbeitet, wo ich auch meine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht hatte. Als das verkauft wurde, pendelte ich noch eine Weile zwischen Moringen und Northeim und wechselte dann ganz zum Dentallabor Höhne, aus dem dann die Zahntechnik Northeim GmbH hervorging.
Woraus besteht Ihre Arbeit?
Das ist ein breites Feld. Zum einen bin ich für das gesamte Rechnungswesen verantwortlich, bearbeite die Kostenvoranschläge für die Arztpraxen, organisiere die Abläufe für unsere Fahrer und achte auf die Abläufe beim Ein- und Auspacken von Lieferungen, damit am Ende alles dort landet, wo es hinsoll.
Es scheint, als seien Sie in die Abläufe bei den allermeisten Abteilungen eingebunden. Mögen Sie das?
Es ist so etwas wie mein Markenzeichen, dass ich mich gern um alles kümmere. Zum Beispiel achte ich meist auch dann, wenn ich gerade mit einer Aufgabe am Computer beschäftigt bin, darauf, was meine Kolleginnen und Kollegen um mich herum gerade machen, oder worüber sie sprechen. Wenn ich dann merke, dass etwas gerade nicht rund läuft, kann ich direkt einen hilfreichen Vorschlag einbringen. Auch wenn wir richtig viel zu tun haben, nehme ich z. B. den Zahntechnikern schon mal das Rechnungsschreiben ab. Mir liegt einfach dran, dass alles läuft und alle zufrieden sind. Gleichzeitig sage ich aber auch klar, wenn ich einmal eine halbe Stunde konzentriert an etwas arbeiten muss. Sonst ginge es nicht.
Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit?
Gelegentlich unternehme ich gern einen E-Bike-Ausflug mit meinem Mann. Zu den Angeboten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier im Unternehmen gehört ja auch ein E-Bike-Leasing.
René Kiel und Dominik Otte
Geschäftsführung, Zahntechnikermeister
Zahntechnik Northeim – Kiel & Otte GmbH
Matthias-Grünewald-Straße 40
37154 Northeim
Telefon: 0 55 51 / 97 54-0
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