Mai Linh Kortleben und Dr. med. Benjamin Eikenbusch arbeiten als Betriebsärzte für die B∙A∙D – Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH. Im Interview sprechen sie über ihre Arbeit und das Thema Gesundheitsvorsorge im Unternehmen.
Interview: Ulrich Drees | Fotos: Ulrich Drees, Miriam Merkel
Herr Eikenbusch, wie haben Sie das Fach der Arbeitsmedizin für sich entdeckt?
Während meines Studiums habe ich es kaum wahrgenommen und meine Doktorarbeit im Fach Kardiologie geschrieben. Meine Facharztweiterbildung begann ich dann in der Psychiatrie, weil es mir wichtig war, ausreichend Zeit im Gespräch mit Patienten und Patientinnen zu haben. Dort war zwar mehr Zeit als in anderen klinischen Fächern – doch die einzelnen Patientinnen und Patienten hatten eben auch proportional mehr Bedarf. Aus verschiedenen Gründen verließ ich nach zwei Jahren das Fach Psychiatrie. Während der Corona-Zeit ergab sich, dass ich als Impfarzt für einen Anbieter aus der freien Wirtschaft arbeiten konnte, der auch arbeitsmedizinische Leistungen anbot. Als Mitglied einer betriebsärztlichen Delegation habe ich dann vor Ort die Belegschaften von Unternehmen geimpft und die Wertschätzung erlebt, die einem als Betriebsarzt begegnet. Auf der Suche nach einer Stelle in diesem Bereich bat ich um eine Hospitation bei Mai Linh, weil ich wusste, wie zufrieden sie bei B∙A∙D, als bundesweit tätigem Anbieter von Leistungen aus Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, war. Die Arbeitsbedingungen haben mir so gut gefallen, dass ich hier anfing und nun genauso wie sie seit über einem Jahr meine Weiterbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin absolviere.
Frau Kortleben, wie war es bei Ihnen?
Auch ich hatte eigentlich nicht vor, Betriebsärztin zu werden. Noch während meines Staatsexamens hätte ich sogar geschworen, dass Arbeitsmedizinerin für mich keinesfalls in Frage käme. Das Fach erschien mir einfach zu trocken. Im Anschluss habe ich dann begonnen, in der Augenklinik der Universität zu arbeiten. Nach einiger Zeit wurde mir aber klar, ich möchte ganzheitlicher arbeiten und mehr Zeit für meine Patienten und Patientinnen haben und mich auch mit anderen Facetten, wie z. B. ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen, beschäftigen. In der Elternzeit für meinen heute vierjährigen Sohn habe ich mich dann entschlossen, das Fach zu wechseln, und bin kurzzeitig in die internistische Psychosomatik gegangen. Der Großteil der Patientinnen und Patienten, die ich dort als Stationsärztin bzw. als behandelnde therapeutische Ärztin traf, berichtete von problematischen Erfahrungen bei der Arbeit. Als wissbegieriger Mensch beschloss ich daraufhin, diese Disziplin einmal auszuprobieren. Durch eine Empfehlung kam ich dann zu B∙A∙D und war schnell so begeistert, dass ich seither hier arbeite und nichts anderes mehr machen möchte.Was hat Ihnen so gut gefallen?
Als überbetriebliche Betriebsärztin bekomme ich wirklich spannende Einblicke in die unterschiedlichsten Branchen, wie Industrie, Pflegeeinrichtungen, Handwerksbetriebe, Einzelhandel, Schulen, Kitas und öffentliche Institutionen. Auf Betriebsbegehungen sind wir wie in der Sendung mit der Maus direkt vor Ort in den Unternehmen. Wir beraten, führen Gesundheitstage durch, geben Workshops und nehmen an den Sitzungen der Arbeitssicherheitsausschüsse teil, wo wir auf Betriebsräte, Arbeitsschutzbeauftragte und Geschäftsführende treffen. Gleichzeitig erlebe ich bei den vorgeschriebenen Vorsorge- und Eignungsuntersuchungen genau den wertschätzenden Kontakt, den ich mir immer gewünscht habe. Darüber hinaus bietet B∙A∙D hervorragende Arbeitsbedingungen: geregelte, planbare und flexible Arbeitszeiten, freie Wochenenden und Feiertage, ganz ohne Bereitschaftsdienste. Ich genieße diese Vielfalt, kein Tag ist wie der andere.
Herr Eikenbusch, was prägt für Sie die Tätigkeit als Arbeitsmediziner?
Statt Menschen zu behandeln, um dafür zu sorgen, dass vorhandene Erkrankungen heilen oder sich wenigstens verbessern, sorge ich jetzt dafür, dass Menschen erst gar nicht erkranken. Heute haben viele Menschen keinen Hausarzt oder sehen den jahrelang nicht. Wenn mir dann bei einer Untersuchung etwas auffällt, z. B. Anzeichen für Diabetes oder Bluthochdruck, und ich rate, dass sich das der Hausarzt einmal ansehen sollte, dann ist das eine medizinische Basisarbeit, die sowohl volkswirtschaftlich als auch für den einzelnen Menschen sehr wichtig ist. Viele dieser Krankheiten lassen sich in einem frühen Stadium nämlich deutlich effektiver behandeln; leider haben Klinik- und Hausärzte für diese zeitintensive Präventionsarbeit aber nicht die nötige Kapazität. Wenn man sieht, dass die ca. 46 Millionen Menschen, die in Deutschland in Arbeitsverhältnissen sind, alle irgendwann einen Arbeitsmediziner sehen sollten, wird das gewaltige Potenzial dieser wichtigen Präventionsarbeit deutlich.
Frau Kortleben, wie ist Ihre Arbeit in die Bandbreite der Dienstleistungen einzuordnen, die B∙A∙D seinen Kunden anbietet?
Wir sind sowohl an den gesetzlich vorgeschriebenen Dienstleistungen beteiligt, die B∙A∙D für seine Kunden erbringt, als auch an den freiwilligen. Beispielsweise ist das betriebliche Eingliederungsmanagement für Mitarbeitende nach einem längeren Krankheitsausfall ein gesetzlich verpflichtendes Angebot, das Unternehmen anbieten müssen, wenn Arbeitnehmende es in Anspruch nehmen wollen. Von diesem begleiteten Wiedereinstieg in die Arbeit profieren die Unternehmen, wir sind jedoch gleichzeitig Vertrauenspersonen der Arbeitnehmenden und unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht. Wir bieten Unternehmen also eine nützliche Dienstleistung an, weil wir dazu beitragen, ihre Belegschaft gesund und damit ihre Krankenstände niedrig zu halten. Über sinnvolle freiwillige Aktivitäten hinaus ist diese Dienstleistung beispielsweise in Form einer Gefährdungsbeurteilung und der daraus folgenden arbeitsmedizinischen Vorsorge jedoch gesetzlich vorgeschrieben und muss daher ohnehin durchgeführt werden.
Herr Eikenbusch, wie gehen die Unternehmen mit dieser Dualität um?
Für gewöhnlich gibt es ein großes Interesse an unseren Dienstleistungen. Ich selbst werde etwa immer wieder auch darauf angesprochen, wie positiv es ist, dass ich über einen psychiatrischen Hintergrund verfüge, weil z. B. auch das Bewusstsein für das Thema psychischer Erkrankungen und ihrer Auswirkungen gewachsen ist. Allgemein begreifen die meisten Verantwortlichen ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement und sichere Arbeitsplätze gerade in Zeiten des Fachkräftemangels als Chance, um den Arbeitnehmernachwuchs zu interessieren.

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B·A·D
Aus dem bereits 1976 gegründeten Berufsgenossenschaftlichen Arbeitsmedizinischen Dienst e. V. ging die B∙A∙D – Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH hervor. Gegenwärtig beschäftigt das Unternehmen an 145 Gesundheitszentren im gesamten Bundesgebiet mehr als 3.600 hochqualifizierte Expertinnen und Experten unterschiedlichster Disziplinen und erzielt einen Umsatz von über 300 Mio. Euro.
Die Dienstleistungen des Unternehmens beruhen auf den jeweils aktuellen gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Vorgaben und den daraus abgeleiteten Normen. In diesem von einer enormen Regelungsdichte geprägten Bereich bietet B∙A∙D mit einem umfassenden Portfolio Kunden die Möglichkeit, alle gesetzlichen Vorgaben abzudecken und sich so ganz auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren zu können.
Neben den Bereichen Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik deckt die B∙A∙D dabei auch den Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements ab. Ein Aspekt, der angesichts alternder Belegschaft, längerer Lebensarbeitszeit und gleichzeitigen Fachkräftemangels immer wichtiger wird.
Als größter überbetrieblicher Dienstleister seiner Branche arbeitet B∙A∙D mit mehr als 203.000 Unternehmenskunden aller Größen und Branchen zusammen.

B∙A∙D – Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH
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