Durch klinische Studien haben Patienten Zugang zu innovativen Therapien.
Das UniversitätsKrebszentrum Göttingen (G-CCC) stellt sich vor.
Text: UniversitätsKrebszentrum Götingen | Fotos: UMG
Das UniversitätsKrebszentrum Göttingen (G-CCC) ist ein interdisziplinäres Zentrum, unter dessen Dach alle onkologisch arbeitenden Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) vereint sind. Zusammen mit dem CCC Hannover der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bilden die beiden Standorte UMG und MHH das Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N). Das CCC-N ist eines von nur 15 Onkologischen Spitzenzentren in ganz Deutschland, welche von der Deutschen Krebshilfe gefördert werden. In diesem Netzwerk arbeiten die beiden Hochschulen mit anderen assoziierten Kliniken und Praxen in Niedersachsen für ein gemeinsames Ziel eng zusammen: Patienten mit Krebserkrankungen noch besser zu versorgen und die Krebsforschung weiter voranzubringen. Dazu gehört neben der Patientenversorgung die translationale und klinische Forschung, zahlreiche unterstützende Angebote, die interdisziplinäre Aus- und Weiterbildung sowie die regionale Vernetzung mit allen Behandlungspartnern und der Selbsthilfe. Seit dem Jahr 2019 sind die onkologischen Selbsthilfegruppen und Patientenvertreter im Patientenbeirat des G-CCC organisiert.
Im starken Verbund aus niedergelassenen Kollegen, Kliniken und der Selbsthilfe verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz und erstellen für jeden einzelnen Patienten ein individuelles Behandlungskonzept nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dieses wird in unseren regelmäßigen Tumorboards abgestimmt. In mehr als 15 wöchentlichen Fallkonferenzen begutachten Experten aller für das individuelle Krankheitsbild relevanten Disziplinen die Diagnosen und Krankheitsverläufe der Krebspatienten und erarbeiten gemeinsam auf Basis aktueller Leitlinien und neuester Standards und unter Berücksichtigung der individuellen Begleiterkrankungen sowie des Patientenwunsches Empfehlungen für die bestmögliche Therapie. Pro Jahr werden am G-CCC mehr als 10.000 Therapieempfehlungen ausgesprochen.
Bessere Versorgung in zertifizierten Krebszentren >>> Jedes Jahr werden am G-CCC rund 15.000 Patienten mit Krebs behandelt, davon rund 95 Prozent in zertifizierten Versorgungsstrukturen. Derzeit umfasst das Onkologische Zentrum des UniversitätsKrebszentrums 21 nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierte Zentren, Einheiten und Module (Darmkrebszentrum, Brustkrebszentrum, usw.). Die hohen Qualitätsansprüche und Zertifizierungsanforderungen der DKG werden regelmäßig durch externe Begutachtungen unabhängig überprüft. Dass sich diese Bemühungen auszahlen, hat jetzt eine Studie bestätigt. Das Innovationsfonds-geförderte Projekt „Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren (WiZen)“ hat die Wirksamkeit der Erstbehandlung in DKG-zertifizierten Krebszentren im Vergleich zu nicht zertifizierten Krankenhäusern für unterschiedliche Krebserkrankungen untersucht, und die Ergebnisse sprechen für sich: Besonders ausgeprägt war der Überlebensvorteil durch eine Behandlung in zertifizierten Zentren bei Gebärmutterhalskrebs (minus 25,9 % Sterblichkeit), Hirntumoren (minus 15,8 % Sterblichkeit) und bei Lungenkrebs (minus 15,0 % Sterblichkeit). Der Vorteil im Gesamtüberlegen von Brustkrebspatient*innen lag bei 23 Prozent in DKG-zertifizierten Krankenhäusern im Vergleich zu Kliniken ohne Zertifikat.
Die Vorteile der Zentrumsbehandlung werden u.a. auf leitliniengerechte Therapieplanungen durch die multiprofessionellen Expertenrunden der Tumorboards zurückgeführt. Grundlage der Untersuchungen bilden AOK-Abrechnungsdaten. Weitere Informationen gibt es unter:
www.aerzteblatt.de/archiv/233577/Krebserstbehandlung-in-zertifizierten-versus-nichtzertifizierten-Krankenhaeusern
Innovative Diagnostik und Behandlung bei Krebs >>> Im UniversitätsKrebszentrum steht Patienten das gesamte Spektrum neuester diagnostischer und krebstherapeutischer Maßnahmen unter einem Dach zur Verfügung: Von modernen chirurgischen Verfahren wie mit dem daVinci®-Roboter über die Hochpräzisions-Strahlentherapie bis zu innovativen medikamentösen Behandlungsformen. Die Roboter-assistierte Chirurgie mit dem DaVinci-System ermöglicht eine minimal-invasive, schonende Therapie. Große Schnitte wie bei herkömmlichen OP`s werden so vermieden. Darüber hinaus verfügt das UniversitätsKrebszentrum Göttingen über eine hervorragende Expertise zum zielorientierten Einsatz neuester bilddiagnostischer Instrumente. All diese und viele weitere Verfahren tragen dazu bei, Krebspatienten individuell abgestimmt die bestmögliche Therapie zu ermöglichen.
Ansprechpartner für seltene Tumore >>> Am Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Göttingen kommen modernste Untersuchungsmethoden zum Einsatz, die es erlauben, Tumore anhand kleinster Gewebeproben schnell und präzise zu bestimmen. So können Therapiepläne entwickelt werden, die passgenau auf das individuelle Krankheitsbild abgestimmt sind. Auch für seltene und weit fortgeschrittene Tumorerkrankungen gibt es im G-CCC eine besondere Expertise. Im Zentrum für Seltene Tumorerkrankungen und im Molekularen Tumorboard der UMG besprechen Experten die umfangreichen molekularen Analysen des Tumors, um festzulegen, welche neue Therapieoption die aussichtsreichste und verträglichste für den Patienten darstellt. Dies kann auch in klinischen Studien erfolgen. Im Rahmen klinischer Studien bietet das G-CCC Patienten, die für eine Studie in Frage kommen, schon heute den Zugang zu neuen Therapieverfahren von morgen. Pro Jahr nehmen über 3.200 Krebspatienten am UniversitätsKrebszentrum an klinischen Studien teil. Alle Studien des G-CCC und seiner Kooperationspartner sind in einer öffentlichen Studienplattform zu finden.
Ein Schwerpunkt der translationalen Forschung am G-CCC ist u. a. die Erforschung von gastrointestinalen Tumoren wie Darmkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Klinische Forschungsgruppe (KFO 5002) „Charakterisierung und Targeting der Genomdynamik für eine Subtyp-spezifische Therapie des Pankreaskarzinoms“ hat es sich zum Ziel gesetzt, den Tumor in seinen verschiedenen Ausprägungen früher als bisher zu erkennen und so zielgerichteter behandeln zu können. Die KFO wird seit dem Jahr 2020 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Im G-CCC kommen modernste Diagnostik- und Therapieverfahren zum Einsatz, wie der neue Linearbeschleuniger der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie.
Durch molekulare Diagnostik ist es möglich, passgenaue Therapien zu erstellen.
Krebspatienten erhalten am G-CC ein individuelles Behandlungskonzept aus moderner Medizin und zahlreichen unterstützenden Angeboten.
Universitätsmedizin Göttingen
UniversitätsKrebszentrum Göttingen (G-CCC)
Georg-August-Universität
Von-Bar-Straße 2/4
37075 Göttingen
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gccc.umg.eu