Seit einem Jahr arbei­tet The­re­sa Stets­kamp als Schul­lei­te­rin des Askle­pi­os Bil­dungs­zen­trums Göt­tin­gen. Im Cha­rak­ter-Inter­view spricht sie über die Beson­der­hei­ten, die ihre Schu­le Aus­zu­bil­den­den bie­tet.

Inter­view: Ulrich Drees | Fotos: Ulrich Drees, Askle­pi­os

Frau Stets­kamp, was bie­tet das Askle­pi­os Bil­dungs­zen­trum Göt­tin­gen?
Unse­re Aus­zu­bil­den­den absol­vie­ren die drei­jäh­ri­ge Aus­bil­dung zur Pfle­ge­fach­per­son auf der Grund­la­ge des Pfle­ge­be­ru­fe­ge­set­zes, in des­sen Rah­men sie in ein­zel­nen Blö­cken in der Schu­le bzw. in der Pra­xis in den Fach­kli­ni­ken Göt­tin­gen und Tie­fen­brunn aktiv sind. Mit 144 Aus­bil­dungs­plät­zen sind wir eine der größ­ten Berufs­fach­schu­len der Regi­on. Das Beson­de­re an unse­rem Bil­dungs­zen­trum ist, dass die Aus­zu­bil­den­den neben den gesetz­lich gefor­der­ten Pflicht­ein­sät­zen in der ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Lang­zeit­pfle­ge einen Groß­teil ihrer Ein­sät­ze im psych­ia­tri­schen Set­ting ableis­ten. Durch die­se deutsch­land­weit sel­te­ne Mög­lich­keit erlan­gen unse­re Aus­zu­bil­den­den die wert­vol­le Kom­pe­tenz der Pfle­ge und Ver­sor­gung psy­chisch erkrank­ter Men­schen. Die Aus­zu­bil­den­den ler­nen dabei nicht nur die klas­si­chen psych­ia­tri­schen Ein­satz­be­rei­che ken­nen, son­dern pro­fi­tie­ren vor allem von dem sehr brei­ten und inno­va­ti­ven Behand­lungs­spek­trum der Askle­pi­os Psych­ia­trie Nie­der­sach­sen GmbH. Unter ande­rem durch­lau­fen unse­re Aus­zu­bil­den­den alle für die Aus­bil­dung rele­van­ten Behand­lungs­be­rei­che, die unse­re Kli­ni­ken in Göt­tin­gen und Tie­fen­brunn bie­ten. Eine Beson­der­heit bil­den dabei die sta­ti­ons­äqui­va­len­te Behand­lung (StäB), bei der sta­tio­nä­re Behand­lung im häus­li­chen Set­ting erfolgt, und unse­re Pri­vat­sta­ti­on Pri­vi­ta, bei der unse­re qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Ver­sor­gung auf beson­de­ren Kom­fort trifft.

Bil­den Sie vor­ran­gig für den Askle­pi­os-Eigen­be­darf aus?
Natür­lich kön­nen unse­re Aus­zu­bil­den­den nach der Aus­bil­dung ihren Arbeits­ort voll­kom­men frei wäh­len. Auf Grund der vie­len Erfah­run­gen, die wir wäh­rend der Aus­bil­dungs­zeit ermög­li­chen, ergibt sich dann jedoch tat­säch­lich eine sehr hohe Über­nah­me­quo­te.

Wie unter­schei­det sich die aktu­el­le Aus­bil­dung von der bis­he­ri­gen?
Die neue Aus­bil­dung zur Pfle­ge­fach­per­son stellt eine kom­plett neue Aus­bil­dung dar und soll­te daher nicht mit der alten Aus­bil­dung zur/zum Gesund­heits- und Krankenpfleger:in ver­gli­chen wer­den. Die neue Aus­bil­dung legt den Grund­stein für eine Viel­zahl ver­schie­de­ner Kar­rie­re­pfa­de, wes­halb in der Aus­bil­dung im Bil­dungs­zen­trum der Askle­pi­os Psych­ia­trie Nie­der­sach­sen GmbH neben der Ver­mitt­lung von Fach­wis­sen die geziel­te För­de­rung ver­schie­de­ner Kom­pe­ten­zen ein zen­tra­les Lern­ziel dar­stellt.

Wel­che Rol­le spielt die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung für das Bil­dungs­zen­trum?
Wir sind hin­sicht­lich der Digi­ta­li­sie­rung sehr stark auf­ge­stellt, bspw. arbei­ten wir im Bil­dungs­zen­trum nahe­zu papier­los. Aber auch in der Pra­xis gewinnt die Digi­ta­li­sie­rung immer mehr an Rele­vanz und wird zuneh­men­der Bestand­teil der Pfle­ge und The­ra­pie unse­rer Patient:innen. Unse­re Aus­zu­bil­den­den ler­nen bspw. im Bereich der Digi­ta­li­sie­rung, wie wich­tig krea­ti­ve und manch­mal zunächst uto­pisch wir­ken­de Lösungs­an­sät­ze sind. An die Erfol­ge, die wir heu­te mit der digi­ta­len Behand­lung in unse­ren Kli­ni­ken erzie­len, hät­te vor 20 Jah­ren kaum jemand geglaubt.

Die Pfle­ge ist vom Fach­kräf­te­man­gel in beson­de­rem Maße betrof­fen. Wie äußert sich das bei Ihrer Arbeit?
Unse­re Aus­zu­bil­den­den wer­den immer inter­na­tio­na­ler. Durch die damit ver­bun­de­ne zuneh­men­de Hete­ro­ge­ni­tät unse­rer Kur­se müs­sen wir die Aus­bil­dung immer wie­der neu aus­rich­ten und an unse­re Ziel­grup­pe anpas­sen. Das ist zwar anspruchs­voll, ist aber für uns eben­so wie für die Pfle­ge eine Berei­che­rung.

Wie lie­ßen sich aus Ihrer Sicht mehr jun­ge Leu­te für den Pfle­ge­be­ruf begeis­tern?
Indem wir mehr Ein­bli­cke in den Beruf und vor allem die viel­fäl­ti­gen Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten geben. Die Pfle­ge ist so viel mehr als Bett­pfan­nen und Blut­ab­nah­men. Neben hoher Fach­lich­keit geht es vor allem um Bezie­hungs­ge­stal­tung, die in beson­de­rem Maße sinn­stif­tend ist.

The­re­sa Stets­kamp
Die 35-jäh­ri­ge Lei­te­rin des Bil­dungs­zen­trums und Prä­ven­ti­ons­be­auf­trag­te der Askle­pi­os Psych­ia­trie Nie­der­sach­sen GmbH ergänz­te bereits ihre Aus­bil­dung zur Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge­rin mit einem Pfle­ge­päd­ago­gik-Stu­di­um. Nach wei­te­ren Pra­xis­er­fah­run­gen arbei­te­te sie dann 13 Jah­re lang als Leh­re­rin, seit Ende 2022 in Göt­tin­gen. Anfang 2023 über­nahm sie dann die Lei­tung des Bil­dungs­zen­trums.

Askle­pi­os Bil­dungs­zen­trum
für Gesund­heits­be­ru­fe Göt­tin­gen
Ros­dor­fer Weg 70
37081 Göt­tin­gen
Tele­fon: 05 51 / 402-2900
t.stetskamp@asklepios.com
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