Seit 25 Jah­ren ist Dr. Det­lev Sei­del bereits bei der Fir­ma Pil­ler in Oster­ode tätig, zunächst als Pro­fit­cen­ter-Lei­ter und dann als Geschäfts­füh­rer. Das ist ein schö­ner Anlass, um mit ihm über sei­ne Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukunft bei Pil­ler zu spre­chen.

Inter­view: Kris­tin Schild | Fotos: Mark Härtl, Diet­rich Küh­ne, Pil­ler

Herr Dr. Sei­del, wie sind Sie eigent­lich vor 25 Jah­ren bei Pil­ler in Oster­ode gelan­det?
Das war damals die typi­sche Kom­bi­na­ti­on aus Zufall und per­sön­li­chem Netz­werk. Ich kom­me gebür­tig aus Bie­le­feld, habe an ver­schie­de­nen Orten in Deutsch­land gear­bei­tet und war gera­de in Dort­mund tätig. Ich wäre selbst also nie­mals auf die Idee gekom­men, mich bei Pil­ler zu bewer­ben oder über­haupt in die­se Regi­on zu zie­hen. Ein alter Stu­di­en­freund von mir war aber zu die­ser Zeit Geschäfts­füh­rer bei Pil­ler und such­te jeman­den, der sich um den Bereich Elek­tro­ma­schi­nen küm­mert. Nach­dem mich die Tech­no­lo­gie hin­ter den USV*­­­-Anlagen von Pil­ler sofort fas­zi­nier­te, begann ich als soge­nann­ter Pro­fit­cen­ter-Lei­ter für Elek­tro­ma­schi­nen­bau, den größ­ten und wich­tigs­ten Pro­duk­ti­ons­be­reich von Pil­ler.

Und wie sind Sie schließ­lich Geschäfts­füh­rer gewor­den?
Ende 2004 sind wir ver­kauft wor­den, vor­her gehör­te Pil­ler zum RWE-Kon­zern. Glück­li­cher­wei­se hat uns dann ein mit­tel­stän­di­sches Unter­neh­men gekauft, die Lang­ley Hol­dings PLC. Lang­ley hat das Unter­neh­men umstruk­tu­riert und mir die tech­ni­sche Ver­ant­wor­tung über­tra­gen. Zwei­ein­halb Jah­re spä­ter, 2007, wur­de ich schließ­lich zum zwei­ten Geschäfts­füh­rer ernannt. Als ich mit mei­ner Frau 1999 nach Göt­tin­gen zog und bei Pil­ler anfing, rech­ne­ten wir mit drei bis vier Jah­ren – letzt­end­lich sind dann 25 Jah­re dar­aus gewor­den.

Wie erklä­ren Sie sich, dass Sie schließ­lich doch so lan­ge geblie­ben sind?
Pil­ler ist in der Hin­sicht beson­ders, dass wir sehr vie­le Din­ge anders machen als ande­re. Wir fol­gen nicht jedem Manage­ment-Trend und wir wägen jede Ent­schei­dung sehr genau ab. Wir han­deln nach dem Mot­to: Wir haben den Mut, Din­ge zu tun, die ande­re nicht tun, und den Mut, Din­ge nicht zu tun, die ande­re tun. Aber im Grun­de ist es das gan­ze Paket, was mich immer noch fas­zi­niert: die inter­es­san­ten Pro­duk­te, viel Hand­werk, viel Inter­ak­tio­nen mit den Mit­ar­bei­ten­den und den Kun­den – das alles macht nach wie vor Spaß. Und natür­lich ist da auch noch der Stolz auf unse­re Pro­duk­te und unser Werk. Die Pro­duk­te sind oft ein­zig­ar­tig, die Kun­den kom­men aus aller Welt hier­her, um die Pro­duk­ti­on anzu­schau­en. Und unse­re kine­ti­schen Ener­gie­spei­cher sind die größ­ten, kom­mer­zi­ell in Serie her­ge­stell­ten Pro­duk­te die­ser Art welt­weit.

Was ist Ihnen als Geschäfts­füh­rer beson­ders wich­tig?
Mir selbst ist es wich­tig, nicht nur zu dele­gie­ren, son­dern auch aktiv zu unter­stüt­zen, im Zwei­fel selbst Auf­ga­ben zu über­neh­men. Im Moment lau­fe ich zwei­mal täg­lich durch vie­le Werks­be­rei­che, um nah am Team zu sein.

Wie fühlt sich das Jubi­lä­um für Sie an, und was wün­schen Sie sich für die Zukunft?
Ich emp­fin­de es als gro­ßes Glück, dass ich die Auf­ga­be als Geschäfts­füh­rer über­neh­men durf­te mit der vol­len Ver­ant­wor­tung für die Mit­ar­bei­ten­den. Ich war damals zur rich­ti­gen Zeit am rich­ti­gen Ort und bin wirk­lich dank­bar dafür, dass alles so gelau­fen ist, wie es gelau­fen ist. Für die Zukunft wün­sche ich mir, dass ich die­sen abwechs­lungs­rei­chen und inter­es­san­ten Job noch sie­ben bis acht wei­te­re Jah­re aus­üben kann, und vor allem, dass dann das Unter­neh­men wei­ter­hin so vie­le gute Mit­ar­bei­ten­de und groß­ar­ti­ge Pro­duk­te her­vor­bringt. Ich wün­sche mir, dass Pil­ler ein sta­bi­les Unter­neh­men und siche­rer Arbeit­ge­ber bleibt.

UB-V, neu­es­te USV*-Serie von Pil­ler

*USV = Unter­bre­chungs­freie Strom­ver­sor­gung

Regio­nal ver­wur­zelt und der Tra­di­ti­on ver­bun­den
Die Pil­ler Group, 1909 von dem Inge­nieur Anton Pil­ler in Ham­burg gegrün­det, ver­leg­te ihren Haupt­sitz 1919 nach Oster­ode am Harz. Was als „Maschi­nen­fa­brik“ mit 18 Mit­ar­bei­tern begann, hat sich zu einem welt­weit agie­ren­den Glo­bal Play­er und Welt­markt­füh­rer im Bereich unter­bre­chungs­frei­er Strom­ver­sor­gung ent­wi­ckelt. Das Unter­neh­men ist in über 50 Län­dern tätig und unter­hält auf fast allen Kon­ti­nen­ten eige­ne Toch­ter­ge­sell­schaf­ten. Pil­ler beschäf­tigt der­zeit fast 1.000 Mit­ar­bei­ten­den welt­weit. Rund 650 davon arbei­ten an den Stand­or­ten Oster­ode am Harz und Bils­hau­sen.

Haupt­stand­ort in Oster­ode
Pil­ler Group GmbH
Abgunst 24
37520 Oster­ode
Tele­fon: 0 55 22 / 311-0
Fax: 0 55 22 / 311-414
info@piller.com
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