Mit spe­zi­el­ler Fach­ex­per­ti­se im Ein­satz für die Pati­en­ten/-innen – hier Univ.-Prof. Dr. med. Julia Gall­was

Die Kli­nik für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Göt­tin­gen stellt sich vor.

Text: Prof. Dr. Julia Gall­was | Fotos: fsk pho­to­gra­phy

Die Kli­nik für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe an der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Göt­tin­gen (UMG) hat eine lan­ge Tra­di­ti­on. Mit Eta­blie­rung des Accouchier­hau­ses 1751 ist sie die ältes­te uni­ver­si­tä­re Ein­rich­tung die­ser Art in Deutsch­land und dar­über hin­aus auch die ers­te kli­ni­sche Kran­ken­an­stalt der 1734 gegrün­de­ten Georg-August-Uni­ver­si­tät. Heu­te ist sie eine Kli­nik der Maxi­mal­ver­sor­gung und bie­tet unter der Lei­tung von Prof. Dr. med. Julia Gall­was mit einem Team aus enga­gier­ten Fach­spe­zia­lis­ten/-innen gynä­ko­lo­gi­sche, seno­lo­gi­sche und geburts­hilf­li­che Ver­sor­gung auf dem höchs­ten Stand der For­schung an.

Gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie >>> An der Kli­nik für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe der UMG wird das gesam­te Spek­trum der Tumor­chir­ur­gie der weib­li­chen Geschlechts­or­ga­ne ange­bo­ten. Bei bös­ar­ti­gen Erkran­kun­gen spie­len Sta­di­um und Schwe­re­grad für die Wahl der The­ra­pie eine wich­ti­ge Rol­le. Häu­fig ist auch die Zusam­men­ar­beit mit ande­ren Fach­dis­zi­pli­nen des Kli­ni­kums erfor­der­lich. Die onko­lo­gi­schen Erkran­kun­gen jeder ein­zel­nen Pati­en­tin wer­den inter­dis­zi­pli­när in soge­nann­ten Tumor­boards bespro­chen. Zusam­men erar­bei­ten die Experten/innen die Emp­feh­lun­gen für die wei­te­re The­ra­pie.
Für sei­ne beson­de­re Exper­ti­se ist das Gynä­ko­lo­gi­sche Krebs­zen­trum bereits seit 2008 von der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft zer­ti­fi­ziert. Die hohen Anfor­de­run­gen wer­den jedes Jahr von exter­nen Gutachtern/innen über­prüft. Im Gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­zen­trum arbei­ten Operateure/innen mit moderns­ten Tech­ni­ken, wie Lapa­ro­sko­pie­tür­men mit hoch­prä­zi­ser 3D/4K-ICG-Tech­nik.
Ob nach der offe­nen oder der mini­mal­in­va­si­ven Ope­ra­ti­ons­me­tho­de vor­ge­gan­gen wird, hängt von der Tumo­ren­ti­tät – der genau­en Art des Tumors –, der Aus­brei­tung der Krank­heit und dem All­ge­mein­zu­stand des Pati­en­ten oder der Pati­en­tin ab. Für den Erfolg gro­ßer Tumor­ope­ra­tio­nen ist die Zusam­men­ar­beit mit ande­ren Fach­dis­zi­pli­nen, wie der Chir­ur­gie, Uro­lo­gie, Strah­len­the­ra­pie, Onko­lo­gie und Nukle­ar­me­di­zin, wesent­lich und stellt ein beson­de­res Merk­mal von Kli­ni­ken der Maxi­mal­ver­sor­gung dar.

Dys­pla­sie >>> Dys­pla­si­en sind Zell­ver­än­de­run­gen, die z. B. an Gebär­mut­ter­hals, Schei­de oder Scham­lip­pen auf­tre­ten kön­nen. Die­se Ver­än­de­run­gen ent­ste­hen in der Regel lang­sam und wer­den bei den regel­mä­ßi­gen gynä­ko­lo­gi­schen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen bei­spiels­wei­se durch einen zyto­lo­gi­schen Abstrich des Gebär­mut­ter­hal­ses fest­ge­stellt. Paten­tin­nen mit dys­plas­ti­schen Ver­än­de­run­gen wer­den in der Regel zur wei­te­ren Abklä­rung in zer­ti­fi­zier­te Dys­pla­sie-Sprech­stun­den, wie an der UMG, über­wie­sen.

Dys­pla­sie-Sprech­stun­de >>> Die Dys­pla­sie-Sprech­stun­de der Kli­nik für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe ist eine Spe­zi­al­sprech­stun­de zur Früh­erken­nung, wei­te­ren Abklä­rung und The­ra­pie von Dys­pla­si­en der weib­li­chen Geschlechts­or­ga­ne. Die Sprech­stun­de wird von Exper­ten/-innen durch­ge­führt, die das Kol­po­sko­pie-Diplom der Arbeits­ge­mein­schaft für Zer­vix­pa­tho­lo­gie und Kol­po­sko­pie (AG-CPC) erwor­ben haben müs­sen. In der Dys­pla­sie-Sprech­stun­de wird die Abklä­rungs­kol­po­sko­pie durch­ge­führt, mit wel­cher der Gebär­mut­ter­hals und die Schei­de (gr. kol­pos, „Schei­de“) auf begin­nen­de bös­ar­ti­ge Ver­än­de­run­gen unter­sucht wer­den.
Wenn am Gebär­mut­ter­hals behand­lungs­be­dürf­ti­ge Ver­än­de­run­gen fest­ge­stellt wer­den, erfolgt deren Ent­fer­nung mit­tels gewe­be­scho­nen­der elek­tri­scher LEEP-Schlin­gen­tech­nik (engl. „loop elec­tro­sur­gi­cal excis­i­on pro­ce­du­re“). Dys­plas­ti­sche Ver­än­de­run­gen am äuße­ren Scham­be­reich wer­den meist per Laser­ein­griff behan­delt. Die Fach­ärz­te/-innen in der zer­ti­fi­zier­ten Dys­pla­sie-Sprech­stun­de wer­den regel­mä­ßig von der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft begut­ach­tet. So kön­nen Bera­tung, Dia­gnos­tik und The­ra­pie auf dem aktu­ell höchs­ten Stand der Wis­sen­schaft ange­bo­ten wer­den.

Seno­lo­gie >>> Die Seno­lo­gie befasst sich mit gut- und bös­ar­ti­gen Brust­er­kran­kun­gen. Brust­krebs ist die häu­figs­te Tumor­er­kran­kung der Frau. Risi­ken für eine sol­che Erkran­kung sind z. B. gene­ti­sche Fak­to­ren, Rau­chen, Alko­hol und Über­ge­wicht. Wird ein bös­ar­ti­ger Tumor in der Brust fest­ge­stellt, so erfolgt die Behand­lung im zer­ti­fi­zier­ten Brust­krebs­zen­trum der UMG inter­dis­zi­pli­när und ori­en­tiert sich an den aktu­ell gül­ti­gen onko­lo­gi­schen Leit­li­ni­en und aktu­el­len inter­na­tio­na­len und natio­na­len Stu­di­en­ergeb­nis­sen.
Im Brust­krebs­zen­trum arbei­ten lang­jäh­rig erfah­re­ne Operateure/innen mit geprüf­ter Qua­li­fi­ka­ti­on („Seniormam­ma­ope­ra­teur“). Um ein medi­zi­nisch und kos­me­tisch best­mög­li­ches Ergeb­nis zu erzie­len, besteht eine enge Koope­ra­ti­on mit dem Schwer­punkt Plas­ti­sche und Ästhe­ti­sche Chir­ur­gie der Kli­nik für Unfall­chir­ur­gie, Ortho­pä­die und Plas­ti­sche Chir­ur­gie der UMG. Die inten­si­ve Ver­net­zung von sta­tio­nä­rer und ambu­lan­ter Ver­sor­gung in Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nach­sor­ge mit meh­re­ren Kli­ni­ken und Insti­tu­ten unter dem Dach des Uni­ver­si­täts­Krebs­zen­trums der UMG sowie mit den ambu­lant täti­gen Kol­le­gen/-innen der Regi­on kommt allen Patienten/innen direkt zugu­te, denn sie pro­fi­tie­ren von der gesam­ten Exper­ti­se aller behan­deln­den Dis­zi­pli­nen.

For­schung >>> Die kli­ni­sche Arbeit wird unter­stützt durch uni­ver­si­tä­re Grund­la­gen­for­schung im Labor für Mole­ku­la­re Gynä­ko­lo­gie der Kli­nik für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe. Ein Team aus Medi­zi­nern/-innen und Natur­wis­sen­schaft­lern/-innen unter der Lei­tung von Prof. Dr. rer. nat. Cars­ten Gründ­ker und PD Dr. Flo­ri­an Weg­witz forscht u. a. am Ver­ständ­nis epi­ge­ne­ti­scher Mecha­nis­men, wel­che die Gen­re­gu­la­ti­on im Kon­text aggres­si­ver, meta­sta­sen­bil­den­der und the­ra­pie­re­sis­ten­ter Krebs­er­kran­kun­gen steu­ern.
Eine beson­de­re Auf­merk­sam­keit gilt dabei den Mecha­nis­men der epi­the­li­al-mesen­chy­ma­len Tran­si­ti­on (EMT) bei metasta­sie­ren­dem Brust- und Unter­leibs­krebs, dem Meta­bo­lis­mus von Tumor­zel­len sowie epi­ge­ne­ti­schen Ver­än­de­run­gen von Zell­zy­klus-Pro­te­inen bei der Ent­ste­hung von Zer­vix-, Endo­me­tri­um- und Ova­ri­al­kar­zi­no­men.
Im Zusam­men­spiel von For­schung und prak­ti­scher Behand­lung einer gro­ßen Band­brei­te von Krebs­er­kran­kun­gen leis­tet die Kli­nik für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe an der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Göt­tin­gen (UMG) weit über die Regi­on hin­aus ihren hoch qua­li­fi­zier­ten Bei­trag zur medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung ihrer Pati­en­tin­nen.

Dr. med. Mir Fuad Has­a­nov
Koor­di­na­tor des Gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­zen­trums der UMG

Tobi­as Blaum
Koor­di­na­tor des Brust­krebs­zen­trums der UMG

PD Dr. rer. nat. Flo­ri­an Weg­witz
For­schungs­grup­pen­lei­ter am Labor für Mole­ku­la­re Gynä­ko­lo­gie der UMG

Univ.-Prof. Dr. med. Julia Gall­was
Kli­nik­di­rek­to­rin der Kli­nik für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe und Zen­trums­lei­tung des Brust­krebs­zen­trums und Gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­zen­trums der UMG

Tumor­er­kran­kun­gen, die im Gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­zen­trum haupt­säch­lich behan­delt wer­den:
• Ova­ri­al­kar­zi­nom (Eier­stock­krebs)
• Tuben­kar­zi­nom (Eilei­t­erkrebs)
• Endo­me­tri­um­kar­zi­nom (Gebär­mut­ter­krebs)
• Zer­vix­kar­zi­nom (Gebär­mut­ter­hals­krebs)
• Vagi­nal- und Vul­va­kar­zi­nom (Schei­den- und Schei­den­ein­gangs­krebs)
• Sar­ko­me und ande­re sel­te­ne Tumo­re

Uni­ver­si­täts­me­di­zin Göt­tin­gen
Kli­nik für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe
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