Im Cha­rak­ter-Inter­view schil­dert Bet­ti­na Cor, Lei­tung Inter­es­sen­ten­be­ra­tung und stell­ver­tre­ten­de Direk­ti­on des GDA Göt­tin­gen, Ein­drü­cke aus ihrer Tätig­keit.

Inter­view: Ulrich Drees | Fotos: Micha­el Meh­le, Mir­ko Plha

Frau Cor, wel­che Grund­be­dürf­nis­se neh­men Sie bei der Bera­tung älte­rer Men­schen wahr, die sich für ein Leben im GDA Göt­tin­gen inter­es­sie­ren?
An ers­ter Stel­le steht klar das Bedürf­nis, selbst zu ent­schei­den, wie sie den neu­en Lebens­ab­schnitt gestal­ten. Eben­so wich­tig ist die Fra­ge nach Sicher­heit und Unter­stüt­zung – auch wenn die­se The­men zum Zeit­punkt des Ein­zu­ges noch gar nicht zum Tra­gen kom­men. Dar­über hin­aus geben sozia­le Kon­tak­te und unser umfang­rei­ches Kul­tur­ange­bot ähn­lich häu­fig den Aus­schlag, sich für ein Leben bei uns zu ent­schei­den. Ins­ge­samt spie­len die bis­he­ri­gen Lebens­um­stän­de eine wich­ti­ge Rol­le.

Ach­ten poten­zi­el­le Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner auf die­sel­ben Din­ge wie ihre Ver­wand­ten?
Oft­mals über­ra­schen unse­re Bewer­ber ihre eige­nen Kin­der sogar. Zum Bei­spiel, wenn es um die Appar­te­ment­grö­ße geht. Da wün­schen sich oft die Ange­hö­ri­gen das grö­ße­re Appar­te­ment, aber der Bewer­ber selbst möch­te das gar nicht. Da wird weni­ger Platz sogar als Ent­las­tung emp­fun­den.

Wel­cher Teil Ihrer Arbeit berei­tet Ihnen am meis­ten Freu­de?
Vor allem die Gesprä­che. Ob mit unse­ren gegen­wär­ti­gen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern oder aktu­el­len sowie zukünf­ti­gen Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern. Außer­dem die Abwechs­lung, weil nicht jeder Tag wie geplant ver­läuft.

Was ist inhalt­lich am anspruchs­volls­ten?
Ein Gespür dafür zu haben, was mein Gegen­über braucht, und die rich­ti­gen Wor­te zu fin­den, um nicht miss­ver­stan­den zu wer­den.

Wel­che Rol­le spie­len Emo­tio­nen beim täg­li­chen Umgang mit so vie­len unter­schied­li­chen Men­schen?
In allen Bran­chen, in denen mit Men­schen gear­bei­tet wird, ist Pro­fes­sio­na­li­tät ent­schei­dend. Uns begeg­nen täg­lich die unter­schied­lichs­ten Cha­rak­te­re und even­tu­ell durch Krank­hei­ten ver­än­der­te Men­schen. Da sind Empa­thie und Authen­ti­zi­tät genau­so wich­tig wie ein küh­ler Kopf.

Wel­che Stra­te­gien ver­folgt das GDA Wohn­stift bei der Gewin­nung neu­er Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter?
Im Recrui­ting haben wir gute Erfah­run­gen mit unse­rem Pro­jekt „Mit­ar­bei­ter wer­ben Mit­ar­bei­ter“ gemacht – die vie­len ande­ren Bene­fits wür­den hier den Platz spren­gen, da lohnt sich ein Blick auf unse­re Home­page.

Der letz­te Direk­tor des GDA Göt­tin­gen, Sascha Franz, ist jetzt im Fund­rai­sing für die GDA-Stif­tung tätig. Wor­um geht es bei die­ser Stif­tung?
Mit der GDA-Stif­tung möch­ten wir Senio­rin­nen und Senio­ren, die unver­schul­det in eine wirt­schaft­li­che Not­la­ge gera­ten sind, unter­stüt­zen und ihnen ermög­li­chen, auch wei­ter­hin in ihrem gewohn­ten Lebens­um­feld ver­blei­ben zu kön­nen. Als Betrei­ber von Senio­ren­wohn­an­la­gen besit­zen wir mehr als 50 Jah­re Erfah­rung zum „Woh­nen und Leben im Alter“. Des­halb wis­sen wir um die Sor­gen und Nöte, die – gera­de im hohen Alter – mit einem Wohn­ort­wech­sel ver­bun­den sind. So ist aus unse­rem Selbst­ver­ständ­nis und unse­rer am Men­schen ori­en­tier­ten Tra­di­ti­on die GDA-Stif­tung ent­stan­den.

Bet­ti­na Cor
Lei­tung Inter­es­sen­ten­be­ra­tung, stell­ver­tre­ten­de Direk­ti­on

GDA Göt­tin­gen
Char­lot­ten­bur­ger Stra­ße 19
37085 Göt­tin­gen
Tele­fon: 05 51 / 799 2130
www.gda.de