Rechtsanwältin und Mediatorin
Interview: Ulrich Drees | Foto: privat
Frau Meyer-Hennecke, als Rechtsanwältin und Mediatorin beraten Sie Menschen in rechtlichen aber, auch persönlichen Angelegenheiten. Was ist Ihnen bei Ihrer Beratung besonders wichtig?
Mir ist es besonders wichtig, meinen Mandanten auf Augenhöhe zu begegnen und die Belange meiner Mandanten, erscheinen sie auch objektiv nicht so bedeutend, ernst zu nehmen, da das subjektive Empfinden sich oft sehr individuell darstellt und es häufig gerade die Kleinigkeiten sind, die uns belasten.
Was ist ein typischer Tagesablauf bei Ihnen?
Einen typischen Tagesablauf gibt es bei mir eigentlich seit nunmehr 14 Jahren nicht mehr, da ich auch als gesetzliche Betreuerin tätig bin und damit nichts mehr wirklich planbar ist. Ich stehe morgens um 5.00 Uhr auf und sitze ab 6.30 Uhr am Schreibtisch. So habe ich meist bis ca. 8.00 Uhr Ruhe und Zeit. Den Rest des Tages bestimmen dann Termine mit Mandanten, mit Betreuten oder für Betreute. Wenn ich ganz viel Glück habe, klingeln die Telefone nicht vor 8.00 Uhr und nicht nach 19.00 Uhr oder gar nachts. Gute Wochenenden sind die, an denen kein Krankenhaus, keine Polizeidienststelle und kein Pflegeheim anruft.
Rückblickend betrachtet, würden Sie alles noch einmal genauso machen?
Ja, das würde ich. Für meine Familie und mich hat alles perfekt gepasst. Meine drei Töchter sind jetzt erwachsen, und zwei leben nun auch nicht mehr bei uns zu Hause. Ich hatte aber durch meine Selbstständigkeit immer ausreichend Zeit für meine Kinder und habe deren Termine und Bedürfnisse meines Erachtens immer in den Vordergrund gestellt. Zudem kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen, nicht meine eigenen Entscheidungen treffen zu können.