Die Fachanwältin für Verkehrsrecht Rebecca Staub-Freudenberg hat sich einen Traum erfüllt und leitet seit diesem Jahr ihre Kanzlei in eigenen Räumen. Im Interview gibt sie einen Einblick in ihre aktuellen Herausforderungen und Chancen.
Interview & Foto: Kristin Schild
Frau Staub-Freudenberg, im Frühling 2024 haben Sie die Kanzlei Jander übernommen und sind gemeinsam mit Ihrer Mitarbeiterin in die Berliner Straße umgezogen; wie kam es dazu?
Der Kollege, Herr Rechtsanwalt Jörg Jander, war auf der Suche nach einer Nachfolge für seine Kanzlei. Wir standen schon seit geraumer Zeit in Kontakt. Im Frühjahr war für mich klar, dass die Übernahme der Räume durch mich die beste Lösung ist und eine klassische Win-Win-Situation darstellt.
Wenn Sie zurückblicken, würden Sie den gleichen beruflichen Weg noch einmal genauso wählen oder würden Sie etwas anders machen?
Ich würde es genauso machen. Denn der Weg hat sich – wie man sieht – ausgezahlt. Offensichtlich habe ich, bis auf kleine Stolpersteine, vieles richtig gemacht. In meinen bisherigen Anstellungen habe ich festgestellt, dass für mich gewisse Strukturen anders mehr Sinn machen, und ich spielte vermehrt mit dem Gedanken, mich selbstständig zu machen, um meine Kanzlei so zu führen, wie ich es für richtig halte.
Vor rund zwei Jahren bin ich schließlich diesen Schritt gegangen. Die Verantwortung für mich und meine derzeitige Mitarbeiterin wäre mir direkt nach dem Referendariat zu viel gewesen, auch wenn ich damals schon mit dem Gedanken an eine eigene Kanzlei gespielt habe.
Was würden Sie Leuten raten, die sich selbstständig machen wollen?
Man sollte sich bewusst sein, dass es neben viel Verantwortung, die man ggf. nicht nur für sich selbst tragen muss, viel Bürokratie und Arbeit ist. Die eigene Work-Life-Balance kann man bis auf weiteres ad acta legen, da es viel Kleinkram gibt, mit dem man anfangs nicht gerechnet hat. Wie man so schön sagt: selbst und ständig!
Was hat Sie eigentlich damals dazu inspiriert, Anwältin zu werden?
Tatsächlich war das der Film „Philadelphia“ mit Tom Hanks, den ich gesehen habe, als ich Jugendliche war; das Übrige haben meine Eltern dazu beigetragen. Ich fand es faszinierend, dass man als Anwältin die Aufgabe hat, sich vor bzw. an die Seite der Mandantschaft zu stellen und die Interessen dieser Person zu vertreten. Denn als Anwältin ist es mein Job, Dinge objektiv und faktenorientiert zu sehen und mich nicht von meinen Emotionen leiten zu lassen. Meine Aufgabe ist es, zwischen dem Standpunkt der Mandanten und der objektiven Ebene zu vermitteln.
Nach dem Umzug, was haben Sie als Nächstes geplant?
Die jetzt noch freien Büroräume mit Leben zu füllen.
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