Steu­er­be­ra­te­rin, Busi­ness Coach – Mit­in­ha­be­rin der Kanz­lei con­cep­ta

Inter­view: Kris­tin Schild | Foto: Mir­ko Plha

Frau Radisch, braucht es in Zei­ten von Digi­ta­li­sie­rung und KI eigent­lich noch eine Steu­er­be­ra­tung?
Natür­lich ist es heut­zu­ta­ge leicht, sich im Inter­net alle nöti­gen Infor­ma­tio­nen selbst zu beschaf­fen, und eine Steu­er­erklä­rung ist als Arbeit­neh­mer schnell erle­digt. Wenn es aller­dings um Ange­le­gen­hei­ten und Fra­gen dar­über hin­aus­geht, z. B. um die Schnitt­stel­le der Lebens- und Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se, bei­spiels­wei­se bei Hei­rat oder Schei­dung, bei Inves­ti­tio­nen oder Ver­än­de­rung der Rechts­form, ent­steht Gesprächs­be­darf. Auch Men­schen, die einen Betrieb grün­den, sto­ßen schnell an ihre Gren­zen und brau­chen Unter­stüt­zung. Hier geht es dann trotz Digi­ta­li­sie­rung nicht ohne Gesprä­che und unse­ren Rat, und in vie­len Berei­chen wird dies auch nach wie vor sehr wert­ge­schätzt.

Wor­auf legen Sie bei der Bera­tung denn beson­ders viel Wert?
Wich­tig ist vor allem im ers­ten Schritt die Sach­ver­halts­klä­rung. Wo will die Man­dan­tin oder der Man­dant hin und was ist der per­sön­li­che oder auch emo­tio­na­le Antrieb. Das muss eigent­lich den größ­ten Raum ein­neh­men, und dann erge­ben sich die nächs­ten Bera­tungs­schrit­te meist von selbst.

Mit wel­chen aktu­el­len The­men beschäf­ti­gen Sie sich der­zeit?
Das ist vor allem die Ein­füh­rung der ver­pflich­ten­den E-Rech­nun­gen im kom­men­den Jahr, die uns in der Digi­ta­li­sie­rung erheb­lich vor­an­brin­gen wird. Die­se Umstel­lungs­pha­se wird uns und unse­rer Man­dat­schaft aller­dings viel Kraft kos­ten, denn hier sind wir natür­lich auch ein wich­ti­ger Ansprech­part­ner. Aber wenn die­se Umstel­lung abge­schlos­sen ist, dann haben wir durch die Digi­ta­li­sie­rung hof­fent­lich wie­der mehr Frei­raum, um uns ver­stärkt den Bera­tungs­the­men wid­men zu kön­nen. Das ist auch die Zukunfts­aus­sicht für die nächs­ten zwei Jah­re.