CT Herz – Nor­ma­les Herz – Aus­schluß einer koro­na­ren Herz­er­kran­kung

Die Radio­lo­gie der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Göt­tin­gen zählt zu einem der größ­ten über­re­gio­na­len Kar­dio-CT- und Kar­dio-MRT-Anbie­ter. Prof. Dr. Joa­chim Lotz lei­tet den Bereich der kar­dia­len Bild­ge­bung und setzt gemein­sam mit sei­nem inter­dis­zi­pli­nä­ren Team und den neu­es­ten Gerä­ten Maß­stä­be auf die­sem Gebiet.

Text: Kris­tin Schild | Fotos: Herz­zen­trum UMG

Das Herz gilt vie­len als Zen­trum unse­res Kör­pers, das eine Men­ge wich­ti­ger Funk­tio­nen erfüllt. Die kleins­ten Stö­run­gen die­ses wert­vol­len Organs kön­nen zu mas­si­ven Fol­gen füh­ren. Eine geziel­te und fach­ge­rech­te Unter­su­chung ist hier also beson­ders wich­tig. Die­se kann unter ande­rem durch eine Kar­dio-CT (Com­pu­ter­to­mo­gra­phie) oder eine Kar­dio-MRT (Magnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie) gesche­hen. Hier kommt die Radio­lo­gie der UMG Göt­tin­gen ins Spiel, die jähr­lich über 3.000 eben die­ser Unter­su­chun­gen durch­führt. Von Unter­su­chun­gen des Herz­mus­kels über koro­na­re Herz­er­kran­kun­gen bis hin zu ange­bo­re­nen Herz­feh­lern, prä­ope­ra­tiv und post­ope­ra­tiv, deckt das Insti­tut für kar­dia­le Bild­ge­bung rund um Prof. Dr. Joa­chim Lotz das gesam­te Spek­trum der mög­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen ab.
„Gemein­sam mit einem erfah­re­nen, inter­dis­zi­pli­nä­ren Team aus der Radio­lo­gie, Kar­dio­lo­gie, Kin­der­kar­dio­lo­gie und Herz-Tho­rax-Chir­ur­gie füh­ren wir unter mei­ner Lei­tung die­se Dia­gnos­tik durch. Dadurch errei­chen wir eine sehr hohe Qua­li­tät unse­rer Dia­gnos­tik. Bei schwie­ri­gen oder nicht-ein­deu­ti­gen Befun­den kön­nen wir sehr rasch alle not­wen­di­gen Kom­pe­ten­zen zusam­men­brin­gen, um die nächs­ten sinn­vol­len Schrit­te für unse­re Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten fest­zu­le­gen.“ erklärt Prof. Dr. Lotz.

Com­pu­ter­to­mo­gra­phie des Her­zens >>> „Vie­le Pati­en­ten, die Beschwer­den mit dem Herz haben könn­ten, gehen damit zu einem Inter­nis­ten oder Kar­dio­lo­gen. Um eine koro­na­re Herz­er­kran­kung aus­zu­schlie­ßen, wer­den die­se dann häu­fig nach sorg­fäl­ti­ger Unter­su­chung zu uns geschickt“, erklärt Prof. Dr. Lotz. „Für die­se Fra­ge­stel­lung haben wir hier zwei Hoch­leis­tungs-Scan­ner – einer davon ist eines der bes­ten, strah­len­ärms­ten und leis­tungs­stärks­ten Kar­dio-CT Gerä­te, die es der­zeit gibt.“
Mit die­sen Gerä­ten kön­nen die Herz­kranz­ge­fä­ße ohne Herz­ka­the­ter dar­ge­stellt wer­den. Dazu wird über eine Vene Kon­trast­mit­tel inji­ziert. Hier­durch kann bei­spiels­wei­se erkannt wer­den, ob eine Ver­kal­kung oder Ver­en­gung der Herz­kranz­ge­fä­ße, also eine koro­na­re Herz­er­kran­kung vor­liegt. Liegt so eine Erkran­kung vor, kann ein CT für wei­te­re The­ra­pie­pla­nun­gen ergän­zend zum Herz­ka­the­ter sehr nütz­lich sein. „Neben der UMG-Kar­dio­lo­gie mit Prof. Karl Toi­scher und Prof. Miri­am Puls arbei­ten wir sehr eng mit dem Herz­ge­fäß­zen­trum Neu Beth­le­hem und ande­ren Kar­dio­lo­gen auch über­re­gio­nal zusam­men. Durch die­se enge Zusam­men­ar­beit gelingt es, dass bei einem auf­fäl­li­gen Befund wenn not­wen­dig inner­halb von weni­gen Tagen ein Herz­ka­the­ter gelegt wird“, berich­tet Prof. Dr. Lotz.
Eine CT kann zudem bei sehr spe­zi­el­len Fra­ge­stel­lun­gen hilf­reich sein. So schickt Prof. Dr. Ingo Kutsch­ka, Herz­chir­urg der UMG, sei­ne Pati­en­ten vor einer mini­mal­in­va­si­ven Bypass­ope­ra­ti­on ger­ne zu sei­nen Kol­le­gen Prof. Dr. Lotz in die Radio­lo­gie. „Aber auch für die an der UMG betreu­ten Men­schen mit ange­bo­re­nen Herz­feh­lern ist die­se Form der Unter­su­chung sehr hilf­reich.“

Magnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie des Her­zens >>> Die MRT wird vor allem für die Beur­tei­lung des Herz­mus­kels, ins­be­son­de­re des­sen Struk­tur und Funk­ti­on, genutzt. Damit las­sen sich Ent­zün­dun­gen, Nar­ben, Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen oder Kar­dio­myo­pa­thien am Her­zen erken­nen und cha­rak­te­ri­sie­ren. Die MRT wird im Gegen­satz zur CT also ange­wandt, wenn die Pati­en­ten bereits einen hohen Ver­dacht auf eine Herz­er­kran­kung haben. Zudem kann fest­ge­stellt wer­den, ob ein Teil des Herz­mus­kels unter Belas­tung nicht mehr aus­rei­chend mit Sau­er­stoff ver­sorgt wird. Ein wei­te­res gro­ßes Gebiet sind die Ver­dachts­fäl­le auf eine Herz­mus­kel­ent­zün­dung sowie der Bereich der Herz­in­suf­fi­zi­enz und Erkran­kun­gen der Struk­tur des Herz­mus­kels. Hier­bei kann die MRT vie­le wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen lie­fern und ermög­licht es, den Herz­mus­kel sehr genau zu visua­li­sie­ren und zu beur­tei­len. „Die MRT des Her­zens ist eine sehr anspruchs­vol­le Dia­gnos­tik. Die Inter­pre­ta­ti­on der Ergeb­nis­se ver­langt viel Erfah­rung und ste­ti­ges Ler­nen – hier haben wir auch die meis­ten Dis­kus­sio­nen im inter­dis­zi­pli­nä­ren Team über die rich­ti­ge Deu­tung der Befun­de.“ Herr Pro­fes­sor Lotz über­blickt über 18.000 Unter­su­chun­gen die­ser Art.

For­schung >>> Par­al­lel zur kli­ni­schen Ver­sor­gung lau­fen wich­ti­ge Stu­di­en und metho­di­sche For­schung, in der dar­an gear­bei­tet wird, das Herz­mus­kel­ge­we­be noch genau­er iden­ti­fi­zie­ren und cha­rak­te­ri­sie­ren zu kön­nen. „Mit der CT und der MRT kön­nen wir in das Myo­kard (den Herz­mus­kel) hin­ein­se­hen. Die Beschaf­fen­heit des erkrank­ten Herz­mus­kels ist einer der Schwer­punk­te der For­schung bei uns“, so Prof. Dr. Lotz. „Eines unse­rer Zie­le ist es, eines Tages ganz gezielt mit der Magnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie Herz­bi­op­sien durch­füh­ren zu kön­nen, gera­de im Bereich von Ent­zün­dun­gen oder sys­te­mi­schen Erkran­kun­gen. Das wäre ein gro­ßer Gewinn in der Dia­gnos­tik von Herz­er­kran­kun­gen“.

Tech­ni­scher Fort­schritt >>> Auch das The­ma Künst­li­che Intel­li­genz spielt in der kar­dia­len CT und MRT Bild­ge­bung eine wich­ti­ge Rol­le. Die­se wird bei­spiels­wei­se für die Rekon­struk­ti­on der Bil­der ein­ge­setzt und ist ein wich­ti­ger Bestand­teil für die Aus­wer­tung. „Es ist aber nicht so, dass die KI uns die Dia­gno­sen vor­gibt. Sie unter­stützt uns dabei, die Bil­der so auf­zu­be­rei­ten, dass wir schnel­ler eine Dia­gno­se erzie­len kön­nen. Das ist eine erheb­li­che Erleich­te­rung für uns und sehr viel wert“, erklärt Prof. Dr. Lotz. „Wir arbei­ten in die­ser Hin­sicht auch sehr inten­siv mit der Indus­trie zusam­men und sind auch in die Gerä­te­ent­wick­lung mit ein­ge­bun­den. Die­se Koope­ra­ti­on schät­zen wir sehr.“

Zukunfts­aus­sich­ten >>> „Ich bin sehr froh dar­über, dass die Herz­me­di­zin inklu­si­ve der Herz­bild­ge­bung von dem Vor­stand der UMG so stark unter­stützt wird. Gera­de in der Herz-CT und Herz-MRT ist es wesent­lich für die uni­ver­si­tä­re Medi­zin, dass uns die bes­ten Gerä­te zur Ver­fü­gung ste­hen“, freut sich Prof. Dr. Lotz. „Ab 2025 soll die Herz-CT eine Kas­sen­leis­tung wer­den. Dar­auf haben wir über 18 Jah­re hin­ge­ar­bei­tet. Es ist über­fäl­lig, dass die­se wich­ti­ge Mög­lich­keit der Dia­gnos­tik am Her­zen für alle zur Ver­fü­gung steht“ Was die Ent­wick­lun­gen angeht, so sieht er momen­tan die Zukunft eher im Bereich der Herz-CT. Aber auch in der Kar­dio-MRT tut sich viel. „In der nächs­ten Gerä­te­ge­ne­ra­ti­on der Com­pu­ter­to­mo­gra­fen (CT), die wohl Mit­te 2025 am Markt ver­füg­bar sein wird, wer­den wir mit einer noch nie dage­we­se­nen Auf­lö­sung in die Herz­ge­fä­ße schau­en kön­nen. Das bringt den Bereich noch ein­mal einen gro­ßen Schritt nach vor­ne“, erläu­tert Prof. Dr. Lotz, der sich neben den Auf­ga­ben der For­schung und Leh­re in der Radio­lo­gie auf den Bereich der kar­dia­len MRT und CT mit einem spe­zia­li­sier­ten Insti­tut kon­zen­triert. „Kom­pe­tenz, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Koope­ra­ti­on – nur so kann man den Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten best­mög­lich gerecht wer­den“.

MRT des Her­zens – Herz­mus­kel­ent­zün­dung

Frau E. Rit­schel, Frau C. Preiß
Ter­min­ko­or­di­na­to­rin­nen

Das Team bei der Arbeit – Herz-CT

Das Team bei der Arbeit – Dis­kus­si­on beim Herz-MRT

Insti­tut für Kar­dia­le Dia­gnos­tik
Insti­tut für Kli­ni­sche und Inter­ven­tio­nel­le Radio­lo­gie
Mit­glied des Herz­zen­trums Göt­tin­gen
Uni­ver­si­täts­me­di­zin Göt­tin­gen
Robert-Koch-Stra­ße 40
37075 Göt­tin­gen
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