Wissenschaftliche Erkenntnisse der roten und grünen Life Sciences in transformative Innovationen umwandeln, das will der Startup-Inkubator GOe FUTURE zum Wohl und der Gesundheit von Menschen weltweit umsetzen.
Text: Ulrich Drees | Foto: Siemens, Life Science Factory
Im bundesweiten Förderprogramm Leuchtturmwettbewerb „Startup Factories“ wird das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in der ersten Jahreshälfte 2025 bis zu zehn Projekte auswählen. Diese werden dann über mehrere Jahre von Fördermitteln im bis zu zweistelligen Millionenbereich profitieren. Unter Federführung der Universitätsmedizin Göttingen wurde das GOe FUTURE Konzept (kurz für GO excellent FUTURE) erstellt und befindet sich nun gemeinsam mit weiteren Schlüsselpartnern aus Niedersachsen seit Juli letzten Jahres als eines von 15 Projekten in der Endrunde des Wettbewerbs.
Was will GOe FUTURE? >>> Als One-Stop-Shop und zentrale Anlaufstelle für Startups und Kernstück eines lebendigen regionalen Innovationsnetzwerkes bietet es Gründern/-innen die koordinierte Unterstützung von Ideen aus den roten und grünen Life Sciences bis zur Markteinführung. Es geht darum, die medizinische Versorgung weltweit zu verbessern und Lösungen für globale Herausforderungen wie Ernährungssicherheit, Umweltzerstörung und Klimawandel zu entwickeln. Um dies zu erreichen, sollen optimale Unterstützungsstrukturen für Gründungsvorhaben und Ausgründungen geboten werden, um die Anzahl und Qualität von Startups aus dem Bereich der Life Sciences deutlich zu erhöhen. GOe FUTURE will den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Unabhängigkeit im Bereich Life Sciences nachhaltig stärken und sich als Startup-Ökosystem im Raum Göttingen, Hannover, Braunschweig zum internationalen Vorbild entwickeln. Zugleich ist GOe FUTURE ein wichtiger konkreter Baustein der neuen Strategie der UMG, das Thema Transfer, d. h. die wirtschaftliche Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse, zum Wohle von Patienten/-innen als spezifisches eigenes Handlungsfeld auszubauen.
Die Region zum Leuchtturm entwickeln >>> Dabei kann die UMG auf die breite Unterstützung aller wichtigen regionalen Akteure setzen, darunter die Sartorius AG, die Life Science Factory und die Life Science Valley GmbH, die Universität Göttingen sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Kommunen. Aber auch Einrichtungen wie die Medizinische Hochschule Hannover, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover oder das Helmholtz Institut für Infektionsforschung sind relevante Partner. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg des Projektes GOe Future ist nicht zuletzt die Einbindung privatwirtschaftlicher Investoren/-innen, deren Engagement die öffentliche Förderung in gleichem Maße abbilden soll. „Sartorius wird im Rahmen der gemeinsamen regionalen Plattform Life Science Valley weiter engagiert unterstützen, sodass nun auch die zweite und letzte Runde des Leuchtturmwettbewerbs erfolgreich bestritten werden kann“, äußert in diesem Zusammenhang Dr. Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender der Sartorius AG und wesentlicher Akteur und Treiber des Göttinger Life Science Ökosystems.
„Mit unserem Erfolg beim Leuchtturmwettbewerb Startup Factories unterstreichen wir die überregionale Forschungsstärke und das damit verbundene Transferpotenzial von Göttingen“, fasst Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstands der UMG und Initiator von GOe FUTURE, zusammen. „Wir an der UMG wollen unsere exzellente Wissenschaft konsequent zum Wohl der Menschen in Deutschland und weltweit umsetzen. Mit einem erfolgreichen Vollantrag können wir das Ökosystem für Ausgründungen nachhaltig ausbauen und als weltweit sichtbaren Leuchtturm etablieren.“
Technologietransfer an der UMG
Das neue Dekanat für Transfer, ein neu eingerichtetes Technologie Transfer Office und ein UMG-Accelerator unterstreichen die führende Rolle der Universitätsmedizin Göttingen im biomedizinischen Innovationstransfer in Niedersachsen und Deutschland. Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg, erfolgreiche Forscherin und Gründerin im Bereich der Biotechnologie (Avocet Bio GmbH, gefördert durch SPRIND) wurde als erste Dekanin für Transfer der UMG gewählt. Seit Juli 2024 leitet Dr. Issac Shariv, ehemaliger Leiter des Technologietransfers am Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel, und einer der weltweit erfahrensten Experten für Technologietransfer. das Technology Transfer Office der UMG. Darüber hinaus sorgt Dr. Liat Nissimov-Brück mit dem UMG-Accelerator für eine professionelle Unterstützung von Wissenschaftler*innen, ihre Forschungsergebnisse weiterzuentwickeln.
Startup Factories
Mit dem EXIST-Leuchtturmwettbewerb „Startup Factories“ fördert das BMWK den Aufbau hochschulnaher und gleichzeitig unternehmerisch geführter Gründungszentren. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Entwicklung Deutschlands zu einer führenden Startup-Nation zu stärken. Der im letzten Jahr ins Leben gerufene Wettbewerb ist Bestandteil des EXIST-Programms – des erfolgreichsten und wichtigsten Förderinstruments des Bundes für Gründungen aus der Wissenschaft heraus.