Die interventionelle onkologische Endoskopie bietet zahlreiche Vorteile für Patienten
Die Interventionelle onkologische Endoskopie an der Universitätsmedizin Göttingen
Text: Ahmad Amanzada, Volker Ellenrieder | Fotos: UMG, Mirko Plha
Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat sich als eine der führenden Institutionen in der interventionellen onkologischen Endoskopie in der Mitte Deutschlands etabliert. Diese innovative Disziplin kombiniert modernste endoskopische Techniken mit onkologischen Behandlungsansätzen, um Patienten mit Krebserkrankungen eine schonende und effektive Therapie zu bieten.
Interventionelle onkologische Endoskopie >>> Die interventionelle onkologische Endoskopie umfasst eine Reihe von minimalinvasiven Verfahren, die es ermöglichen, Tumore direkt zu behandeln, ohne dass große chirurgische Eingriffe erforderlich sind. Bei diesen Techniken kommen flexible Endoskope zum Einsatz, die mit Kameras und speziellen Instrumenten ausgestattet sind, um Tumore zu lokalisieren, Gewebeproben zu entnehmen oder Tumore organschonend zu entfernen.
Gebündelte Expertise >>> Unter dem Dach des UniversitätsKrebszentrums der UMG arbeitet ein hochqualifiziertes Team von Fachärzten mit umfangreicher Erfahrung und Fachwissen über die interventionelle onkologische Endoskopie an der Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Spezialisten verschiedener Fachbereiche, wie der gastrointestinalen Onkologie, der Viszeralchirurgie und der Radiologie im zertifizierten Viszeralonkologischen Zentrum, ermöglicht eine umfassende Betreuung der Patienten.
Alle Krebserkrankungen der Verdauungsorgane werden an der UMG im Viszeralonkologischen Zentrum behandelt, das seit 2016 nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist. Durch die Integration von Forschung und Lehre in die klinische Praxis der UMG profitieren die Patienten von der Beteiligung an klinischen Studien zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und Optimierung bestehender Verfahren, die den Zugang zu den neuesten Technologien und Therapien gewährleisten.
Verfahren und Techniken >>> Die interventionelle onkologische Endoskopie an der UMG umfasst verschiedene Verfahren, die je nach Art und Stadium der Krebserkrankung eingesetzt werden.
Dazu gehört die endoskopische Entfernung von Tumoren im Magen-Darm-Trakt, ein minimalinvasives Verfahren mit dem gutartige und in einigen Fällen auch frühe bösartige Tumore direkt aus der Schleimhaut des Verdauungstrakts entfernt werden können. Bei dieser Technik wird ein flexibles Endoskop mit einer Kamera und speziellen Instrumenten über natürliche Körperöffnungen eingeführt, um die betroffenen Bereiche zu erreichen. Da der Eingriff in der Regel unter Narkose erfolgt, ist er für den Patienten schmerzfrei. Zu den häufigsten Verfahren gehören die endoskopische mukosale Resektion und die endoskopische submukosale Dissektion. Sie ermöglichen es auch sehr große und flächige Krebsvorstufen oder Frühformen von Krebserkrankungen minimalinvasiv und sicher zu entfernen, was früher nur mittels chirurgischer Operationsverfahren möglich war. Diese Methoden erlauben eine schnelle Genesung, kürzere Krankenhausaufenthalte und minimieren im Vergleich zu chirurgischen Eingriffen das Risiko von Komplikationen. Durch die präzise Entfernung von Tumoren können die Patienten oft eine verbesserte Lebensqualität und eine bessere Prognose erwarten.
Eine weitere wichtige Methode ist die endoskopische Ultraschalluntersuchung mit Gallenwegsdrainage. Diese Kombination aus diagnostischer Bildgebung und therapeutischer Intervention hat sich zu einem entscheidenden Verfahren zur Behandlung von bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse, der Gallenwege und der Leber entwickelt. Ein Verschluss der Gallenwege durch Tumore kann zu einer Gelbsucht mit erheblichen Beschwerden und Komplikationen führen. Im Rahmen der Untersuchung kann jedoch eine Gallenwegsdrainage durchgeführt werden, bei der ein Stent platziert wird, um den Gallenfluss wiederherzustellen und die Symptome zu lindern. Diese minimalinvasive Technik bietet eine effektive symptomatische Behandlung.
Darüber hinaus gehören endoskopische Ultraschalluntersuchungen zum Repertoire der interventionellen onkologischen Endoskopie. Mit ihrer Hilfe kann bei Patienten mit Magenausgangs- oder Dünndarmverschluss aufgrund fortgeschrittener, bösartiger Magen-Darmtumore der verschlossene oder erkrankte Abschnitt des Magen-Darm-Trakts umgangen werden. Über diese neue Verbindung von Magen und Darm kann die Nahrungsaufnahme verbessert und die Lebensqualität der Patienten gesteigert werden. Ist der Dünndarm verschlossen wird endoskopisch eine Verbindung zwischen Dick- und Dünndarm geschaffen, um den Stuhlgang zu ermöglichen. Beide Verfahren werden in der Regel unter Narkose durchgeführt und bieten den Vorteil einer schnelleren Genesung und im Vergleich zu chirurgischen Operationen geringeren Komplikationen nach dem Eingriff.
Ein modernes onkologisches Werkzeug >>> Die interventionelle onkologische Endoskopie bietet zahlreiche Vorteile in der Krebsbehandlung, die sowohl die Patienten, als auch die behandelnden Ärzte betreffen. Durch minimalinvasive Techniken ermöglicht sie präzise Diagnosen und gezielte Therapien, wodurch größere chirurgische Eingriffe oftmals nicht mehr notwendig sind. Dies führt zu kürzerer Genesungszeit, weniger Schmerzen nach dem Eingriff und einem geringeren Risiko für Komplikationen. Die Möglichkeit, gleichzeitig diagnostische und therapeutische Maßnahmen durchzuführen, macht die interventionelle Endoskopie zu einem wertvollen Werkzeug in der modernen Onkologie.

In der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der UMG kommen modernste Therapien bei Krebserkrankungen des Verdauungstraktes zum Einsatz.
Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie
Die von Direktor Prof. Dr. Volker Ellenrieder geleitete Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der UMG hat eine ausgewiesene und weit überregional sichtbare Expertise in der Behandlung entzündlicher und bösartiger Erkrankungen des Magen-Darmtraktes. Die Behandlung von Patienten mit Krebserkrankungen der Verdauungsorgane erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Allgemein,-Viszeral- und Kinderchirurgie im Rahmen des zertifizierten Darmkrebszentrums und Viszeralonkologischen Zentrums, und in Kooperation mit dem Göttinger UniversitätsKrebszentrum (G-CCC) und zahlreichen externen Partnern des Comprehensive Cancer Centers Niedersachsen (CCC-N).

Prof. Dr. Ahmad Amanzada
Stellvertretender Direktor der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie, UMG

Prof. Dr. Volker Ellenrieder
Direktor der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie, UMG
Universitätsmedizin Göttingen
UniversitätsKrebszentrum Göttingen (G-CCC)
Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie
Sektion für interventionelle
onkologische Endoskopie
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
Telefon: 05 51 / 39-6 23 13
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