Deutsch­land räumt in der Bio­ton­ne auf. Plas­tik­tü­ten bil­den auch bei den Göt­tin­ger Ent­sor­gungs­be­trie­ben (GEB) noch immer den größ­ten Stör­stoff­an­teil im Bio­ab­fall. Sie ver­hin­dern die Pro­duk­ti­on und Nut­zung von Qua­li­täts­kom­post.

Text: Nadi­ne Kai­ser | Fotos: Ado­be Stock, wir­fuer­bio e.V.

Gemein­sam mit zahl­rei­chen Abfall­wirt­schafts­be­trie­ben aus ganz Deutsch­land stei­gen die GEB in die Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­kam­pa­gne #wir­für­bio ein, um die Plas­tik­tü­te und die „kom­pos­tier­ba­re Plas­tik­tü­te“ aus den Bio­ton­nen zu ver­ban­nen. Ziel ist es, sau­be­ren Bio­ab­fall sowie sau­be­ren Kom­post zu erhal­ten und somit für den Kli­ma­schutz ein­zu­tre­ten.
Dirk Bran­den­burg, kauf­män­ni­scher Betriebs­lei­ter bei den GEB erläu­tert: „Abfall­wirt­schaft und Kli­ma­schutz hän­gen eng zusam­men. Umwelt­schutz beginnt zuhau­se. Durch die sau­be­re Samm­lung von wert­vol­lem Bio­ab­fall – frei von Stör­stof­fen – kann jeder Ein­zel­ne dazu bei­tra­gen, dass der Bio­ab­fall durch die getrenn­te Kom­pos­tie­rung wie­der in den Kreis­lauf gelangt und nicht ver­brannt wird. Wir erzeu­gen aus Bio­ab­fall grü­ne Ener­gie in Form von Kom­post und Strom.“ Das größ­te Pro­blem sei­en die vie­len Plas­tik­tü­ten, betont Bran­den­burg.
Das Pro­blem mit Plas­tik im Bio­ab­fall: In Mikro­plas­tik zer­fal­len, kön­nen her­kömm­li­che Plas­tik­tü­ten nicht mehr aus dem Roh­kom­post getrennt wer­den und lan­den so auf den Äckern, wer­den in Gewäs­ser gespült, sind bereits im Grund­was­ser nach­weis­bar und gelan­gen damit unwei­ger­lich in die Nah­rungs­ket­te. Nicht nur die her­kömm­li­che Plas­tik­tü­te besteht aus „Erd­öl“, auch „kom­pos­tier­ba­re Plas­tik­tü­ten“ dür­fen einen Anteil „Erd­öl“ ent­hal­ten, der aber grund­sätz­lich bio­lo­gisch abbau­bar sein muss. Inner­halb des Pro­duk­ti­ons­pro­zes­ses des Bio­en­er­gie­zen­trums Anla­gen der GEB wer­den auch kom­pos­tier­ba­re Beu­tel nicht sicher voll­stän­dig bio­lo­gisch abge­baut. Die­se Tüten erfül­len die Euro-Norm, wenn sich nach zwölf Wochen 90 % der Tüte in Tei­le zer­setzt haben, die klei­ner als zwei Mil­li­me­ter sind und wenn nach sechs Mona­ten min­des­tens 90 % der Tüte bio­lo­gisch abge­baut sind. Die­se Zei­ten über­schrei­ten deut­lich die Pro­duk­ti­ons­zei­ten im Kom­post­werk.
Am 12. April von 9.00-13.00 Uhr kön­nen sich Göt­tin­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bis zu 500 Liter unse­res güte­ge­si­cher­ten Qua­li­täts­kom­posts im Bio­en­er­gie­zen­trum abho­len und sich von sei­ner Qua­li­tät über­zeu­gen. Schau­feln und Behäl­ter soll­ten mit­ge­bracht wer­den.
Mehr Infor­ma­tio­nen unter www.wirfuerbio.de/geb

Göt­tin­ger Ent­sor­gungs­be­trie­be
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geb@goettingen.de
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