Im Juni die­ses Jah­res über­nahm PD Dr. med. Jörg Signer­ski-Krie­ger in der Askle­pi­os Psych­ia­trie Nie­der­sach­sen als neu­er Chef­arzt den Bereich Psych­ia­trie am Stand­ort Tie­fen­brunn und den Bereich Psy­cho­the­ra­pie am Stand­ort Göt­tin­gen.

Inter­view: Ulrich Drees | Fotos: Ulrich Drees, Askle­pi­os

Herr PD Signer­ski-Krie­ger, Ihr Ver­ant­wor­tungs­be­reich umfasst die Kli­nik für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie im Askle­pi­os Fach­kli­ni­kum Tie­fen­brunn und zwei Sta­tio­nen des Fach­be­reichs Psy­cho­the­ra­pie und Trau­ma­the­ra­pie am Askle­pi­os Fach­kli­ni­kum Göt­tin­gen sowie die psych­ia­tri­schen Tages­kli­ni­ken an den Stand­or­ten in Göt­tin­gen und See­sen – ins­ge­samt 171 Bet­ten. Wor­in sehen Sie aktu­ell Ihre zen­tra­le Auf­ga­be?
Mei­ne Vor­gän­ger haben eine psych­ia­tri­sche und psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung von wirk­lich her­aus­ra­gen­der Qua­li­tät auf­ge­baut, deren inter­na­tio­na­les Renom­mee vor Ort viel­fach unbe­kannt ist. Von mei­nen Vor­gän­gern Andre­as Dal­ly und Dr. Wil­ly Her­bold-Schaar über­neh­me ich dar­über hin­aus ein the­ra­peu­ti­sches und pfle­ge­ri­sches Team mit gro­ßer indi­vi­du­el­ler Exper­ti­se, das über einen über Jah­re hin­weg gewach­se­nen Erfah­rungs­schatz ver­fügt. Die­sen bewähr­ten Stan­dard dau­er­haft zu hal­ten und kon­ti­nu­ier­lich neue For­schungs­er­kennt­nis­se ein­flie­ßen zu las­sen, steht für mich im Vor­der­grund mei­ner Arbeit.

Gibt es dar­über hin­aus neue Pro­jek­te, an denen Sie arbei­ten?
Wir pla­nen, auch in Tie­fen­brunn eine Ambu­lanz für psych­ia­tri­sche und psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Sexu­al­me­di­zin auf­zu­bau­en. Zusam­men mit der bestehen­den Struk­tur in der UMG und der Mög­lich­keit, die­sen Bereich hier auch in unser sta­tio­nä­res Behand­lungs­kon­zept ein­flie­ßen zu las­sen, ergä­be sich die Mög­lich­keit, einen deutsch­land­weit rele­van­ten Schwer­punkt auf­zu­bau­en. Der Bedarf für ein sol­ches Ange­bot ist da, da ent­spre­chen­de Ange­bo­te bis­her nur sel­ten ver­füg­bar sind und Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten häu­fig lan­ge auf einen Ter­min war­ten müs­sen. Da die Sexu­al­me­di­zin in Deutsch­land lan­ge ver­nach­läs­sigt wur­de und erst seit weni­gen Jah­ren eine aner­kann­te Zusatz­be­zeich­nung ist, gibt es noch deut­lich zu wenig ent­spre­chend aus­ge­bil­de­te Ärz­tin­nen und Ärz­te. Dar­über hin­aus spie­len in unse­rer Arbeit Fra­gen der Geschlecht­lich­keit eine zuneh­mend wich­ti­ge Rol­le, und eine gen­der­sen­si­ble Her­an­ge­hens­wei­se wird im the­ra­peu­ti­schen Kon­text immer bedeut­sa­mer.

Sowohl in Göt­tin­gen als auch in Tie­fen­brunn bie­ten Sie in den jewei­li­gen Arbeits­fel­dern eine Viel­zahl von Behand­lungs­an­ge­bo­ten an. Wel­che spe­zi­fi­schen Bei­spie­le fal­len Ihnen ein?
An Beson­der­hei­ten wären bei­spiels­wei­se die dia­lek­tisch-beha­vi­ora­le The­ra­pie (DBT) zur Behand­lung emo­tio­na­ler Stö­run­gen in Göt­tin­gen zu nen­nen und in Tie­fen­brunn etwa der tie­fen­psy­cho­lo­gi­sche Schwer­punkt oder der Bereich Psy­cho­the­ra­pie bei Psy­cho­sen; so etwas ist sel­ten in Deutsch­land.

Wir unter­hal­ten uns gera­de in Tie­fen­brunn. Wor­in sehen Sie des­sen Beson­der­hei­ten?
Das park­ähn­li­che Ambi­en­te mit sei­nem his­to­ri­schen Gebäu­de­be­stand ist für mich etwas ganz Beson­de­res. Hier fin­den sowohl unse­re Mit­ar­bei­ten­den als auch die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten eine Atmo­sphä­re, in der sich nicht nur her­vor­ra­gend arbei­ten, son­dern auch gesun­den lässt.

PD Dr. Jörg Signer­ski-Krie­ger
Der 48-jäh­ri­ge PD Dr. Jörg Signer­ski-Krie­ger stammt gebür­tig aus dem Ruhr­ge­biet, wo er an der Uni­ver­si­tät Essen auch stu­dier­te und dann als Assis­tenz- und Ober­arzt am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Essen tätig war, bevor er 2014 nach Göt­tin­gen wech­sel­te. Bis zu sei­nem Wech­sel an die Askle­pi­os Psych­ia­trie Nie­der­sach­sen war der inter­na­tio­nal renom­mier­te Exper­te für Psy­cho­the­ra­pie als Ober­arzt und geschäfts­füh­ren­der Ober­arzt für die UMG tätig. Zu sei­nen Schwer­punk­ten zählt der Bereich Sexu­al­the­ra­pie, in dem er bei­spiels­wei­se an der UMG eine Ambu­lanz für Sexu­al­psych­ia­trie und Sexu­al­psy­cho­the­ra­pie auf­bau­te.

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