Marie-Luise, Anna-Lena und Heiko Keilholz

Im Charakter-Interview geben Heiko Keilholz und seine Töchter Anna-Lena und Marie-Luise Keilholz einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2023 und sprechen ein innovatives Großprojekt an, dass die HKS Sicherheitsservice GmbH auch für die Zukunft hervorragend aufstellt.

Interview: Ulrich Drees | Fotos: Sylvia Stein, HKS

Herr Keilholz, wie fällt im November Ihr Rückblick auf das Jahr 2023 aus?
Das Beste zuerst. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht es gut. Wir haben im Vergleich zur Branche kaum Fluktuation und konnten durch neue Aufträge weiteres Personal aufbauen.
Nach dem erheblichen Wachstum in den vergangenen Jahren geht es dem Unternehmen gut. Es gab keine finanziellen Rückschritte, und wir hatten keine größeren Schadensfälle oder Verletzungen von Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern.
Durch unsere Aktivität im Verein für Cybersicherheit Niedersachsen e. V. konnten wir viele Kontakte und viel Know-how aufbauen, das es uns ermöglichte, auch in diesem Zukunftsbereich bereits frühzeitig gut aufgestellt zu sein und ebenso unsere eigene Digitalisierung voranzutreiben.
Ebenso positiv war die Entwicklung im Bereich Brandschutz, wo unsere Kunden unser Angebot an externen Brandschutzexperten stark nachfragten.

Wie hat sich die moderne Sicherheits-Leitstelle entwickelt, die Sie vor drei Jahren am HKS-Hauptsitz in Hardegsen eingerichtet haben?
Anna-Lena Keilholz: Auch hier gibt es nur Positives zu berichten. Durch eine konsequente Weiterentwicklung sind wir inzwischen in der Lage, jede in Deutschland eingesetzte Kamera- und Videotechnik aufzuschalten. Mittels beweglicher Kameratechnik können wir für unsere Kunden bereits jetzt videogestützte „Rundgänge“ durchführen, die sonst eigens dafür eingesetzte Mitarbeiter übernehmen müssten, was natürlich auch zur Vermeidung von Personalengpässen beiträgt.
Die Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) ist außerdem in ein wirklich bedeutendes Projekt eingebunden, das wir 2024 für einen großen Kunden umsetzen werden.

Worum geht es?
Wir werden für eine international aktive Schnellrestaurant-Kette im deutschen Raum – mit der wir bereits seit drei Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, unsere NSL ist beispielsweise die Notrufzentrale für alle 1.500 Filialen in Deutschland – ein Produkt namens StaffSafe einführen.
Dieses System wird seit zehn Jahren in Schottland und England erfolgreich eingesetzt und dient der Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aktuell testen wir es gerade mit großem Erfolg in zehn deutschen Filialen.

Was ist hier neu?
Aktuell wird uns bereits jetzt jeder Notfall aus den ca. 1.500 deutschen Filialen des Unternehmens gemeldet. Die Bandbreite reicht potenziell vom Haar im Burger bis zum Amoklauf – monatlich sind das etwa 500 Vorfälle. Unsere Leitstelle setzt dann jeweils das individuell erforderliche Krisenmanagement in Gang. StaffSafe ergänzt diese Abläufe um eine weitere Dimension. Dazu werden im Counterbereich und Managerbüro installierte Tablets genutzt, die neben anderen Funktionen auch eine Alarmtaste haben. Wird die betätigt, gibt es sofort eine direkte Anrufverbindung zwischen unserer Leitstelle und der Filiale. Randaliert dort vielleicht jemand, gibt die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter eine kurze Beschreibung der Person und Situation ab. Auf deren Basis erfolgt dann durch unser Personal eine direkte Ansprache, die über drei Eskalationsstufen läuft.

Wie muss man sich das konkret vorstellen?
Marie-Luise Keilholz: Beschädigt beispielsweise jemand in einer weißen Jacke die Einrichtung, schaltet sich bei der Ansprache zuerst die Musik aus, es ertönt ein intensiver Signalton, und dann wird der Täter etwa so angesprochen: „Sie, in der weißen Jacke, unterlassen Sie sofort dieses Verhalten oder …“ Hört die Person dann nicht auf, gibt es noch eine zweite und dritte Stufe, nach der dann die Polizei gerufen wird. Die Kombination aus dieser direkten Ansprache und der geballten Aufmerksamkeit aller anderen Gäste, die ja auch informiert werden, wirkt so gut, dass die angesprochene Person in 90 % aller Fälle nach der zweiten Eskalationsstufe das Restaurant verlässt. Das klingt zunächst schwer vorstellbar. Die Erfahrungen in Schottland und England und auch das, was wir bei unseren eigenen Tests erleben, zeigen jedoch, dass es wirklich funktioniert. Hier in Südniedersachsen kommt es zwar eher selten zu solchen Situationen, aber an Brennpunkten, wie Hauptbahnhöfen oder in bestimmten Vierteln in Leipzig, Köln oder Frankfurt, sind Angriffe gegen das Personal keine Seltenheit.
Heiko Keilholz: Einer der Vorteile ist, dass sich die Polizei um andere Aufgaben kümmern kann. Noch wichtiger ist jedoch, dass die Restaurant-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nicht mehr direkt mit eventuellen Störern sprechen müssen.

Welche Dimension hat das Projekt für Ihr Unternehmen?
Anna-Lena Keilholz: Zunächst sind wir stolz, uns bei der Bewerbung um das Projekt gegen drei Unternehmen aus den Top 10 der Branche durchgesetzt zu haben. Dann ist Marie-Luise zusammen mit einem Team der Leitstelle für eine einwöchige Schulung nach Schottland gereist. Diese internationale Zusammenarbeit war für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Erfahrung, durch die sie sich auch persönlich weiterentwickelt haben. Es beeindruckt mich sehr, mit welchem Engagement und Spaß sich unser Team in Schottland die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten angeeignet hat und wie diese jetzt im Unternehmen mit viel Leidenschaft weitervermittelt werden. Als Geschäftsleitung können wir solch ein Projekt anschieben, aber ohne diese Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre das nie gelungen.
Auch das betriebswirtschaftliche Potenzial der zunächst auf zehn Jahre ausgerichteten Zusammenarbeit ist beachtlich. Das Unternehmen baut im Schnitt jährlich 50 neue Filialen und wird in den nächsten Jahren rund 230 Filialen sanieren – überall soll künftig diese Technologie zum Standard werden. Dazu kommen voraussichtlich noch die etwa zehn Prozent der deutschlandweiten Filialen, in denen besonders häufig etwas vorkommt.
Heiko Keilholz: In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass wir mit der Wendler Alarmanlagen GmbH einen Dienstleister in der HKS-Unternehmensgruppe haben, der das Know-how einbringt, in all den angesprochenen Filialen die entsprechende technische Infrastruktur einzurichten. Außerdem werden wir das System in der Folge auch an andere Kunden vermarkten können, die beispielsweise Spielhallen, Kioske oder Tankstellen betreiben.
Über das, was wir – allen voran meine Töchter Anna-Lena und Marie-Luise – hier geschafft haben, bin ich auch deshalb besonders glücklich, weil es mir zeigt, dass die Leitung der HKS Sicherheitsservice GmbH bei meinen Töchtern in wirklich guten Händen ist, wenn ich mich im Jahr 2025 endgültig daraus zurückziehen werde.

Auszeichnungen
Die Unternehmen der HKS-Gruppe erhalten seit Jahren immer wieder in verschiedenen Bereichen Auszeichnungen. So wurde der HKS Sicherheitsservice GmbH vor einigen Wochen das Gütesiegel „Arbeitgeber der Zukunft 2023“ verliehen, das vom deutschen Innovationsinstitut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung vergeben wird. „Das ist insbesondere den Menschen zu verdanken“, so Heiko Keilholz, „die in verschiedenen Leitungsebenen unseren Weg mitgehen.“ Auch das Gütesiegel TOPAS, das die Südniedersachsenstiftung an die TOP-Arbeitgeber der Region verleiht, geht, wie schon in den letzten zehn Jahren, auch 2023 wieder an HKS. „Das freut uns besonders, weil das eine wichtige Auszeichnung mit regionalem Bezug und einem schönen Netzwerk-Gedanken ist, nach der auch unsere Bewerberinnen und Bewerber immer wieder fragen.

HKS SICHERHEITSSERVICE GMBH
Am Gladeberg 10
37181 Hardegsen
Telefon: 0 55 05 / 5 09 51 70
Telefax: 0 55 05 / 9 40 90 96
info@hks-gruppe.de
www.hks-gruppe.de