Ob Fachkräfte- oder schon Arbeitskräftemangel – kaum ein Unternehmen findet noch genügend Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter. Ohne eine gut besetzte Personalabteilung kann das schnell bedrohlich werden. Hier können Unternehmensberatungen individuelle Lösungswege aufzeigen.

Text: Ulrich Drees | Foto: Adobe Stock

Wie war das? Schlechtes Wetter gibt es nicht, solange man richtig angezogen ist! Ganz so einfach ist es mit dem aktuellen Fachkräftemangel natürlich nicht. Wer hier „im Regen“ steht und dringend Lösungen sucht, mag zwar viele hilfreiche Ideen in Erwägung ziehen, doch – um im Bild zu bleiben – nicht jeder „Gummistiefel“ passt zu jedem Unternehmen. Insbesondere dann, wenn dessen Führungsebene sich neben all ihren anderen Verantwortungsbereichen auch noch mit einer erfolgreichen Personalstrategie auseinandersetzen soll, kann die Vielzahl erfolgversprechender Lösungsangebote leicht dazu führen, dass man viel probiert und nichts erreicht.

Die drei Säulen des Erfolgs >>> Für erfahrene Unternehmensberater steht zwar fest, dass sich dem Fachkräftemangel durchaus effektiv und präventiv begegnen lässt, doch es gibt nicht den einen Lösungsweg. Vergleichbar sind nur die Grundlagen einer erfolgreichen Strategie. Das Team der mittelstandsorientierten elpa consulting aus Hannover definiert diese folgendermaßen: die Rekrutierung neuer Fachkräfte, die dauerhafte Bindung vorhandener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren kontinuierliche Qualifizierung.

Die 13 Lösungsansätze >>> Unter der Vielzahl von Möglichkeiten, um erfolgreich auf den Fachkräftemangel zu reagieren, haben die elpa-Experten 13 Handlungsfelder definiert. In Kombination mit einer Umgebung, in der Arbeit Sinn macht und Familienfreundlichkeit ernst gemeint ist, und mit Bedingungen, die mit dem physischen und psychischen Potenzial der in einem Unternehmen arbeitenden Menschen nachhaltig umgehen, bilden sie den optimalen Werkzeugkasten, um der Herausforderung zu begegnen.

1. Keine Angst vor Frauen in der Familienphase: Immerhin 42 Prozent der Frauen zwischen 25 und 49 Jahren geben ihre Beschäftigung aus familiären Gründen auf. Unternehmen sollten Bedingungen schaffen, diesen Frauen die Weiterarbeit zu ermöglichen.
2. Das Team als Botschafter: Ob über Social-Media-Kanäle, auf Bewertungsplattformen oder über die gute alte Mund-zu-Mund-Propaganda, zufriedene Mitarbeiterrinnen und Mitarbeiter sind ideale Markenbotschafter.
3. Lohn und Karrierechancen müssen stimmen: Auch in Zeiten von New Work und Work-Life-Balance arbeiten Menschen für Geld, je mehr, desto besser. Und den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz transparent Wege aufzuzeigen, wie sie künftig im Unternehmen noch mehr verdienen können, spricht genau diese Motivation an.
4. Die i-Tüpfelchen: Unternehmen können und wollen Lohnzahlungen nicht endlos steigern. Deshalb fällt die Entscheidung für oder gegen einen Arbeitsplatz oft wegen des täglichen Firmenfrühstücks, flexibler Arbeitszeiten, einer 4-Tage-Woche, Mobilitätszuschüssen, Firmenevents, Sportaktivitäten, Home Office etc.
5. Qualifikation ist Trumpf: Wenn es sie nicht gibt, hat es keinen Zweck, Menschen mit dem gewünschten Bildungsabschluss zu suchen. Die Alternative heißt: selber qualifizieren und die Menschen einstellen, die qualifiziertere Kollegen entlasten können.
6. Zurück ins Unternehmen: Nicht jeder, der heute in Rente geht, will nicht mehr arbeiten. Die langjährige Berufserfahrung dieser Menschen muss nicht verloren sein.
7. International denken: Ja, die Bundesregierung muss endlich eine vernünftige Einwanderungspolitik umsetzen, doch schon jetzt können Unternehmen internationale Fachkräfte interessieren, wenn sie in Sachen Integration, Sprachförderung und Anwerbung im Ausland aktiv werden.
8. Digital denken: Eine entschiedene und schnelle Digitalisierung bietet die Möglichkeit, vorhandene Arbeitskräfte zu entlasten und Bewerberinnen und Bewerber zu interessieren.
9. Auch Führungskräfte können lernen: Die Wirkung qualifizierter Führung wird oft unterschätzt. Gleichzeitig sind viele Führungskräfte nur mangelhaft darauf vorbereitet, ihre Aufgabe hier gut zu erfüllen. Das lässt sich ändern.
10. Inklusion nutzen: Viele Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen wollen trotzdem gerne arbeiten, wenn sich ein passender Arbeitsplatz anbietet.
11. Marken gewinnen: Employer Branding ist sinnvoll; denn wie beim Kauf eines Autos beeinflusst auch die „Marke“ eines Arbeitgebers die Entscheidung von Arbeitsuchenden.
12. Powertool Praktikum: Vor allem Berufsfelder mit schlechtem Image können maßgeblich davon profitieren, wenn Schüler, Quereinsteiger oder Studienabbrecher bei einem entsprechend gestalteten Praktikum die Realität erfahren.
13. Missverständnisse vermeiden: Bei allem Werben um zukünftige Arbeitskräfte, Unternehmen sollten stets klar kommunizieren, was sie erwarten und bieten, zu Beginn und im weiteren Verlauf. Missverständnisse führen zu unnötigen Kündigungen.

Drei Schritte zur richtigen Lösung >>> So sinnvoll die aufgezeigten Ansätze erscheinen mögen, so wird sie doch schon aus Kosten- und Zeitgründen nicht jedes Unternehmen in Gänze umsetzen können. Dass das jedoch weder nötig, noch immer sinnvoll ist, zeigt sich in der täglichen Praxis von Unternehmensberatungen wie der elpa consulting. Denn deren Klienten benötigen maßgeschneiderte Lösungen für ihre individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen.
Deshalb führen die Experten des Unternehmens vor ihrer eigentlichen Analyse sowie der darauf folgenden Planung und Umsetzung ein kostenloses Bedarfsermittlungsgespräch durch. Darin verschaffen sie sich einen Überblick, der dann erst in eine zielgerichtete Analyse mündet. Im Kern geht es im Anschluss in den nächsten zwei bis drei Tagen dann darum, ein für ein spezifisches Unternehmen optimiertes Lösungsbündel zu definieren und eine Strategie zu seiner Umsetzung zu entwickeln. Auch dabei unterstützen die Unternehmensberater ihre Klienten so, dass sie nachhaltig Wirkung beim Finden und Binden von Fachkräften erzielen können.

Fachkräftemangel
Der demografische Wandel beginnt sich gerade erst abzuzeichnen. Experten wissen, die Lücke auf dem Arbeitsmarkt wird noch viel größer, als sie jetzt schon ist. Diese Situation schwächt viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bereits jetzt. Wachstum und Innovationen schrumpfen. Manchmal ist die Lage bereits existenzgefährdende. Das Bundeswirtschaftsministerium geht aktuell von 55 % der Unternehmen aus, die durch den Fachkräftemangel bedroht sind.